Wer Impfungen zusammenfasst oder auf Kombiimpfstoffe setzt, erspart den Tieren Stress und hat weniger Arbeit.
Dr. Hendrik Nienhoff, SGD Hannover
Der Einsatz von Kombiimpfstoffen ist verlockend: Das Ferkel wird nur einmal gepiekst und mehrere Impfungen sind abgedeckt. Dies ist nicht nur für das Tier selbst angenehmer, sondern auch die durchführende Person profitiert davon.
Denn die Arbeitsbelastung ist bei einer großen Anzahl zu impfender Würfe enorm. Sehnenscheidenentzündungen sind bei Mitarbeitern in größeren Anlagen mittlerweile ein häufiger Grund für Krankschreibungen. Neue Kombiimpfstoffe und Vakzine, die im Baukastensystem gleichzeitig verabreicht werden, weisen eindeutig Vorteile auf. Allerdings sind einige Details zu beachten, damit das Immunsystem optimal angesprochen und der bestmögliche Schutz gewährleistet ist.
Die wichtigen Punkte
- Impfzeitpunkt: Streng genommen hat jeder Krankheitserreger seinen eigenen optimalen Impfkorridor. Dies ist zum einen eine Frage der maternalen Immunität, die bei den verschiedenen Erregern unterschiedlich lang anhalten kann. Auch ist der Einfluss der maternalen Antikörper auf eine Impfung unterschiedlich stark ausgeprägt. Zum anderen spielt hier die Altersabhängigkeit der verschiedenen Erreger eine Rolle. Demnach hat jeder Erreger ein für ihn optimales Alter für eine Infektion, der nicht nur ausschließlich durch die maternale Immunität bedingt ist.
Deshalb variieren je nach Erreger und Impfstoff die empfohlenen frühesten Impfzeitpunkte. Passen bei den zwei zu kombinierenden Impfungen die Zeitkorridore nicht überein, sollten Sie lieber auf Einzelimpfungen zurückgreifen. Denn das oberste Ziel muss sein, einen optimalen Impfschutz gegen beide Erreger aufzubauen.
Deshalb variieren je nach Erreger und Impfstoff die empfohlenen frühesten Impfzeitpunkte. Passen bei den zwei zu kombinierenden Impfungen die Zeitkorridore nicht überein, sollten Sie lieber auf Einzelimpfungen zurückgreifen. Denn das oberste Ziel muss sein, einen optimalen Impfschutz gegen beide Erreger aufzubauen.
- Zulassung: Es dürfen nur die Impfstoffe in einer Mischspritze verimpft werden, die dafür zugelassen sind. Folgende Kombinationen sind zur Verimpfung an Ferkeln erhältlich: M. hyo/PCV2, M. hyo/PRRS bzw. M. hyo/PCV2/PRRS. Bei Sauen werden folgende Kombinationen eingesetzt: Parvo/Rotlauf, Parvo/Rotlauf/PRRS, Parvo/Rotlauf/Leptospiren. Als Mutterschutzimpfung im Angebot sind Coli/Clostridien Typ C, Coli/Clostridien Typ C/Clostridium novyi sowie R.a./Bordetella.
- Zulassung: Es dürfen nur die Impfstoffe in einer Mischspritze verimpft werden, die dafür zugelassen sind. Folgende Kombinationen sind zur Verimpfung an Ferkeln erhältlich: M. hyo/PCV2, M. hyo/PRRS bzw. M. hyo/PCV2/PRRS. Bei Sauen werden folgende Kombinationen eingesetzt: Parvo/Rotlauf, Parvo/Rotlauf/PRRS, Parvo/Rotlauf/Leptospiren. Als Mutterschutzimpfung im Angebot sind Coli/Clostridien Typ C, Coli/Clostridien Typ C/Clostridium novyi sowie R.a./Bordetella.
- Frisch ansetzen: Die Mischung der dafür zugelassenen Impfstoffe sollte immer frisch angesetzt werden, damit die Wirksamkeit der Impfstoffe voll erhalten bleibt. Das Gleiche gilt für die Lagerung von angebrochenen Flaschen z.B. von Kombiimpfstoffen. Deshalb ist es ratsam, die angemischten Impfstoffe möglichst direkt zu verbrauchen. Lebendimpfstoffe müssen generell frisch aufgelöst und innerhalb von acht Stunden verbraucht werden.
- Frisch ansetzen: Die Mischung der dafür zugelassenen Impfstoffe sollte immer frisch angesetzt werden, damit die Wirksamkeit der Impfstoffe voll erhalten bleibt. Das Gleiche gilt für die Lagerung von angebrochenen Flaschen z.B. von Kombiimpfstoffen. Deshalb ist es ratsam, die angemischten Impfstoffe möglichst direkt zu verbrauchen. Lebendimpfstoffe müssen generell frisch aufgelöst und innerhalb von acht Stunden verbraucht werden.
- Mästerwünsche: Bevor die Impfstrategie festgelegt wird, sollten Sie als Ferkelerzeuger klären, welche Erreger überhaupt in der Produktionskette vorhanden sind und Probleme bereiten. Bei einer festen Anbindung ist es sinnvoll, das Konzept mit dem Mäster bzw. dessen Tierarzt zu besprechen, um Missverständnissen vorzubeugen. Ein Beispiel: Aufgrund des hohen Erregerdrucks in der Mast wünschen sich einige Betriebsleiter zweifach Mykoplasmen-geimpfte Ferkel. In diesem speziellen Fall stehen keine Kombinationsimpfstoffe mit PCV2 zur Verfügung. Die Impfungen gegen PCV2 und Myko müssten dann einzeln erfolgen.
- Mästerwünsche: Bevor die Impfstrategie festgelegt wird, sollten Sie als Ferkelerzeuger klären, welche Erreger überhaupt in der Produktionskette vorhanden sind und Probleme bereiten. Bei einer festen Anbindung ist es sinnvoll, das Konzept mit dem Mäster bzw. dessen Tierarzt zu besprechen, um Missverständnissen vorzubeugen. Ein Beispiel: Aufgrund des hohen Erregerdrucks in der Mast wünschen sich einige Betriebsleiter zweifach Mykoplasmen-geimpfte Ferkel. In diesem speziellen Fall stehen keine Kombinationsimpfstoffe mit PCV2 zur Verfügung. Die Impfungen gegen PCV2 und Myko müssten dann einzeln erfolgen.
- Erfolgskontrolle: Wichtiges Element einer Impfstrategie ist die Erfolgskontrolle. Diese ist über Blutuntersuchungen meist nur schwer bis gar nicht umsetzbar. Da vielfach weder der direkte Erregernachweis noch die Serologie eindeutige Ergebnisse liefern, sind oft die Auswertungen der Leistungs- und Gesundheitsparameter bzw. der Behandlungshäufigkeiten in der Ferkel-aufzucht und Mast der Gradmesser für den Impferfolg. Das erfordert einen regelmäßigen Austausch von Daten und Erkenntnissen zwischen Ferkelerzeuger und Mäster bzw. deren Hoftierärzten.
- Erfolgskontrolle: Wichtiges Element einer Impfstrategie ist die Erfolgskontrolle. Diese ist über Blutuntersuchungen meist nur schwer bis gar nicht umsetzbar. Da vielfach weder der direkte Erregernachweis noch die Serologie eindeutige Ergebnisse liefern, sind oft die Auswertungen der Leistungs- und Gesundheitsparameter bzw. der Behandlungshäufigkeiten in der Ferkel-aufzucht und Mast der Gradmesser für den Impferfolg. Das erfordert einen regelmäßigen Austausch von Daten und Erkenntnissen zwischen Ferkelerzeuger und Mäster bzw. deren Hoftierärzten.
- Impfdurchbrüche: Stellt sich der gewünschte Erfolg mit der gewählten Impfstrategie nicht ein, müssen Sie die Ursache klären. Der Misserfolg kann an der Impfstrategie selbst sowie an versteckten Fehlern bei der Durchführung der Impfung liegen. Auch andere Erkrankungen und Umweltfaktoren wie Stallklima oder Fütterung können die Ursache sein und müssen geprüft werden. Oder es liegt am Management. Bei einem Check gehören deshalb neben den durch den Hoftierarzt einzuleitenden diagnostischen Untersuchungen auch betriebliche Faktoren auf den Prüfstand.
Wir halten fest
Neue Kombiimpfstoffe und Impfkombinationen im Baukastensystem weisen Vorteile hinsichtlich Tierschutz und Arbeitswirtschaft auf. Doch nicht nur hier gilt: Jeder Betrieb muss zusammen mit dem betreuenden Tierarzt sein maßgeschneidertes Impfkonzept entwickeln. Bei Anpassungen im Konzept sind Erfolgskontrollen unerlässlich.