„Wir brauchen 20 000 Spanferkel pro Woche“

Der württembergische Ferkelschlachthof Beck verarbeitet ausschließlich Spanferkel und veredelt daraus mehr als 100 Produkte. Sogar die Herzklappen der Tiere werden vermarktet, die Humanmedizin benötigt diese dringend.Dass sich das Schwein als Organspender für Menschen eignet, ist bekannt. Weniger bekannt sein dürfte hingegen, dass mittlerweile weltweit mehrere tausend Menschen Herzklappen von Spanferkeln tragen, die bei Schweinehaltern in Süddeutschland aufgezogen und im Ferkelschlachtbetrieb von Horst Beck geschlachtet worden sind. Beck, der bereits vor über 40 Jahren mit der Verarbeitung von Spanferkeln begonnen hat, gehört heute zu den Spezialisten der Branche. In seinem 1997 neu gebauten Ferkelschlachthof in Neu-Kupfer bei Kupferzell wurden im letzten Jahr über 500 000 Spanferkel von ca. 200 Mitarbeitern verarbeitet. „Unsere aktuelle Produktion liegt bei knapp 20 000 Ferkeln wöchentlich“, so Horst Beck. Um die zwischen 7 und 30 kg schweren Tiere verarbeiten zu können, hat Horst Beck in den letzten Jahren rund 30 Mio. € investiert. „Viel Geld haben wir für die Anschaffung der Schlacht- und Verarbeitungsmaschinen ausgegeben. Fast alle Machinen sind Spezialanfertigungen. Mit herkömmlicher Schlachttechnik kommen wir nicht zurecht, weil die Tiere ja wesentlich kleiner sind als übliche Schlachtschweine“, erklärt der Seniorchef des Familienunternehmens. Tiere aus der Region Das Tiermaterial bezieht der Schlachtermeister überwiegend aus Süddeutschland. Umliegende Landwirte bringen meist kleinere Partien Spanferkel zum Schlachtbetrieb. Erzeugergemeinschaften und Viehhändler hingegen liefern überwiegend größere Tiermengen ab. Sogar ganze LKW-Ladungen mit 500 bis 600 Ferkeln sind heute keine Seltenheit mehr. Zu den rund 200 Lieferanten gehört unter anderem die UEG-Hohenlohe. Die Erzeugergemeinschaft bringt wöchentlich etwa 200 bis 300 Spanferkel, wie Geschäftsführer Herbert Klein erklärt. Ähnlich ist es bei der Viehzentrale Südwest (VZ). Auch sie verkauft über die Geschäftsstelle in Riedlingen jede Woche 200 bis 300 Spanferkel an den Betrieb Beck, wie VZ-Mitarbeiter Markus Götz bestätigt. Auch die EGZH-Bayern gehört zu den größeren Lieferanten. Sie vermarktet ihre männlichen Zuchtnebenprodukte seit über...