Leistungsschub nach Intensivberatung

Ferkelerzeuger Verhaelen hat alle Abläufe im Betrieb kritisch durchleuchtet und einen strikten Arbeitsplan aufgestellt. So hat er in kurzer Zeit um mehr als 3 Ferkel pro Sau und Jahr zugelegt.Als unser Sohn sagte, dass er in den Betrieb einsteigen will, war das wie eine Initialzündung. Wir haben alles daran gesetzt, die Ferkelerzeugung fit für die Zukunft zu machen“, betont Johannes Verhaelen. Der 57-Jährige bewirtschaftet mit seiner Frau Thea in Uedem am Niederrhein einen Betrieb mit 180 Sauen. Junior Frank (17) hat im Herbst seine landwirtschaftliche Ausbildung begonnen. Voraussetzung für seine Entscheidung war, dass der elterliche Betrieb wächst und die Ferkelzahlen steigen: „Wir hatten nur gut 22 abgesetzte Ferkel pro Sau und Jahr. Kurzfristig wollten wir uns auf den Schnitt des Erzeugerringes Rheinland verbessern – sprich mehr als 24 abgesetzte Ferkel. Mittelfristig wollen wir uns im oberen Drittel platzieren.“ „Uns war klar, dass wir Impulse von außen brauchten. Deshalb haben wir unseren Tierarzt, Zuchtberater, Futtermittelberater sowie einen Vertreter der Besamungsstation eingebunden. Allerdings war die Abstimmung anfangs nicht einfach“, blickt Thea Verhaelen zurück. Schließlich übernahm Christian Vogelsberg vom Zuchtunternehmen Hypor die Koordination des Beraterteams. Denn er kennt den Betrieb seit mehr als zehn Jahren. „Damit die Beratung im Team funktioniert, haben wir neue Informationen sofort ausgetauscht. Außerdem müssen alle Beteiligten bei so einem Modell offen und flexibel sein. Das war hier gegeben“, unterstreicht Vogelsberg. Beratung im großen Team Im Mai 2009 haben sich die Berater erstmals an einen Tisch gesetzt und erläutert, was aus ihrer Sicht zu verbessern ist. Zunächst hat das Team die Wachstumsmöglichkeiten des Betriebes analysiert. Ziel war die Aufstockung auf 240 Sauen, wobei die Investitionen möglichst niedrig bleiben sollten. „Wir haben uns daher darauf konzentriert, die vorhandenen Stallplätze optimal auszulasten“, erklärt Johannes Verhaelen. Nach intensiven Beratungen fiel die Entscheidung auf die Umstellung vom Drei- auf den Zwei-Wochen-Rhythmus. Denn so kann der Betrieb auf die Zielgröße wachsen, ohne teure Abferkelplätze zu bauen. Die zusätzlichen Warteplätze konnte der Betrieb relativ kostengünstig schaffen. Hierzu wurden in der vorhandenen Maschinenhalle 50 Selbstfangbuchten mit Auslauf aufgestellt. Und durch den Umbau eines Maststalls hat die Familie auch die zusätzlichen Ferkelaufzuchtplätze mit vertretbaren Kosten realisiert. Parallel zur Aufstockung wurden alle Arbeitsschritte auf den Prüfstand gestellt, um bessere Aufzuchtleistungen zu erzielen. Hierzu hat der Betriebsleiter gemeinsam mit dem Beraterstab die Sauenplaner-Auswertungen analysiert. Dabei fiel sofort auf, dass die Umrauschquote mit über 25 % viel zu hoch war. Analyse per Sauenplaner Um die Ursache zu finden, hat Christian Vogelsberg einige Absetzgruppen mit den Betriebsleitern besamt. Hierbei kam dem Berater zugute, dass er einige Jahre in einer großen Sauenanlage gearbeitet hat. Beim Besamen zeigte sich, dass die Sauen sehr unruhig waren. „Uns wurde klar, dass wir die Tiere genauer beobachten müssen, um den optimalen Besamungszeitpunkt zu treffen. Außerdem lassen wir uns heute mehr Zeit und stimulieren die Sauen mit einem Klemmbügel“, erklärt Thea Verhaelen. Die Auswertung zeigte weiterhin, dass die...