So schaffen Sie mehr Umtriebe

Hohe Baukosten drücken die Rendite in der Mast. Wie Sie die teuren Stallplätze optimal auslasten, zeigt der Vergleich von vier Raumkonzepten.Die Baukosten in der Mast sind in den letzten Jahren weiter angezogen. Und steigende Lohn- und Materialkosten sowie Vorschriften zur Abluftreinigung heizen die Kosten zusätzlich an. Selbst große Ställe lassen sich oft nur für deutlich mehr als 400 € pro Platz realisieren. Das Augenmerk der Mäster richtet sich daher verstärkt auf die optimale Auslastung der teuren Stallplätze. Das Ziel sind möglichst viele Umtriebe pro Jahr. Ein Weg ist der Einsatz von frohwüchsigen Ferkelherkünften. Dies ist aktuell vor allem in den Masthochburgen im Nordwesten im Trend. Letztlich bestimmen aber die schwächsten Schweine, wie viele Umtriebe man schafft. Denn erst wenn das Abteil komplett geräumt ist, kann der nächste Durchgang folgen. Das heißt: Die Mäster brauchen ein ausgefeiltes Raumkonzept. Ziel ist, die Leerzeiten bzw. Phasen mit starker Unterbelegung möglichst kurz zu halten. Leerzeiten undUnterbelegung minimieren In der Praxis gibt es hierfür verschiedene Lösungen. Meist arbeiten die Betriebe zu Anfang mit einer höheren Belegung. Zudem können auf einigen Betrieben die Nachzügler in einem kleineren Abteil ausgemästet werden. Dies bietet sich vor allem an, wenn hierfür in Altgebäuden günstige Mastkapazitäten zur Verfügung stehen. Doch lohnt sich die Nachmast auch beim Neubau? Und welches Raumkonzept bringt das beste Ergebnis? Rechnet sich die Arbeit für das zusätzliche Umstallen der Tiere überhaupt? Um die Fragen zu beantworten, werden im Folgenden vier Stallkonzepte für einen Neubau mit 2 000 Mastplätzen verglichen. Die Hauptabteile sind dabei mit rund 400 Tieren bewusst groß gewählt. Denn in der Praxis wächst der Wunsch nach großen Verkaufsgruppen und kurzen Rüstzeiten. Je nach Abteilgröße sind Brutto-Baukosten von 400 bis 450 € pro Mastplatz angesetzt. In Variante 1 arbeitet der Betrieb im abteilweisen Raus-Raus mit vier Altersgruppen (siehe Übersicht 1). Hierzu baut er vier 400er- und vier 100er-Abteile. In die 400er-Abteile werden zunächst 500 Ferkel aufgestallt. Nach drei Wochen stallt der Mäster dann die leichtesten 100 Läufer in das zugehörige 100er-Abteil um. Nach den ersten drei Verkaufsterminen (20 %, 30 %, 30 %) werden die restlichen Tiere im 100er-Abteil zusammengestallt. Das heißt: Das 400er-Abteil kann bereits nach dem dritten Verkaufstermin gereinigt und mit 500 Ferkeln neu belegt werden. Im 100er-Abteil erfolgt unterdessen die Nachmast der Nachzügler. Nach zwei bis drei Wochen wird auch das kleine Abteil geräumt und kann wie beim Vordurchgang die leichtesten 100 Läufer der Lieferpartie aufnehmen. Variante 2 ist das abteilweise Rein-Raus ohne Umtreiben. Bei diesem...