Welchen Einfluss das Ferkelimpfregime auf die Lungengesundheit bei Mastschweinen hat, untersuchte der SGD Ansbach.Als vorbeugende Maßnahme gegen Atemwegserkrankungen beim Schwein hat sich die Schutzimpfung der Ferkel gegen Enzootische Pneumonie (Mycoplasma hyopneumiae) und Circo-virus etabliert. Der Markt bietet verschiedene Impfstoffe gegen beide Krankheiten an, wobei inzwischen auch der Einsatz so genannter Kombinationsimpfstoffe möglich ist. Der Schweinegesundheitsdienst Ansbach hat für die Betriebe der Erzeu-gergemeinschaft Franken-Schwaben EG geprüft, ob man auf die Kombi-Impfung gegen Myko und Circovirus umstellen kann, ohne dass sich die Lungen-gesundheit in der Mast verschlechtert. Dazu wurden die 14 Ferkelerzeugerbetriebe in zwei Gruppen aufgeteilt. Die Betriebe 1 bis 5 impften ihre Ferkel am 21. Lebenstag einmalig mit einem Kombi-Impfstoff in der Mischspritze gegen Mykoplasmen und Circoviren. Zur gleichen Zeit impften die Ferkelerzeugerbetriebe 6 bis 14 ihre Ferkel nach dem bisher durchgeführten Impfschema: Erste Mykoplasmen-Impfung am siebten Lebenstag und zweite Mykoplasmen-Impfung gleichzeitig mit der Circoimpfung am 21. Lebenstag mit zwei getrennten Injektionen. In einem zweiten Durchgang drei Wochen später wurde das Impfregime der beiden Gruppen getauscht. Die Ferkel beider Impfregime wurden in beiden Durchgängen nach vierwöchiger Säugezeit zur Aufzucht jeweils gemischt aufgestallt. Auch die Mast erfolgte in zwei verschiedenen Betrieben, wobei jeder Mastbetrieb aus beiden Aufzuchtställen und von jeder Impfgruppe gleichermaßen Ferkel erhielt. Um die Tiere bis zur Schlachtung verfolgen zu können, erhielten sie verschiedenfarbige Ohrmarken. Insgesamt waren 5 165 Ferkel an der Untersuchung beteiligt. Mittels Blutproben und Lungenspülproben wurden von jeder Impfgruppe jeweils 10 Ferkel zweimalig auf Mykoplasmen und andere lungenschädigende Erreger untersucht. Am Schlachthof fand eine Lungenbeurteilung statt. Die durch Mykoplasmen verursachten Veränderungen wurden in einem Scoring-Wert zusammenfasst. Je höher der Wert, desto mehr Lungenschäden. Hier die wichtigsten Ergebnisse: Fazit: Im arbeitsteiligen System der Franken-Schwaben EG haben die Two-Shot- und die One-Shot-Impfung der Ferkel gegen Enzootische Pneumonie eine nahezu gleichwertige Schutzwirkung gegen Lungenschäden erzeugt. Das Management im Mastbetrieb hatte einen größeren Einfluss auf die Lungengesundheit als unterschiedliche Impfregime. Autoren: Christina Preiss, Anke Zankl, Hermann Niemeyer, TGD e.V. Bayern In der Ferkelaufzucht waren in beiden Impfgruppen unabhängig von der Impfstrategie Mykoplasmen und Circoviren nachweisbar. Es traten keine klinischen Symptome auf. Auch in der Mast waren bei der klinischen Untersuchung auf Atemwegserkrankungen in beiden Mastbeständen zwischen den Impfgruppen keine auffälligen Unterschiede feststellbar. Bei den Schweinen aus dem Mastbetrieb A wiesen Tiere mit Kombi-Impfung einen Score von 7,7 auf, Tiere mit Two-Shot-Myko- und einmaliger Circo-Impfung hatten einen Score von 6,6. Bei den Schweinen aus dem Mastbetrieb B waren die Lungenschäden geringer. Tiere mit Kombi-Impfung hatten einen Score von 4,9 und Tiere mit herkömmlicher Doppelimpfung einen etwas niedrigeren Score von 4,6 (siehe Übersicht 1).