Die Impfung gegen Ebergeruch stellt eine Alternative zur chirurgischen Kastration dar. In einer ostdeutschen Anlage mit 600 Sauen wurden insgesamt 192 männliche Pi-Kreuzungsferkel aus einer Geburtswoche entweder im Alter von fünf Tagen kastriert oder nicht kastriert und in der zehnten sowie 21. Woche mit Improvac gegen Ebergeruch geimpft. Begleitet wurde der Versuch von den veterinärmedizinischen Universitäten Leipzig und Wien sowie einem Tierarzt vor Ort. Die Mast erfolgte in 12er-Buchten, wobei herkömmlich kastrierte bzw. geimpfte Ferkel und weibliche Ferkel zwar getrennt aufgestallt, jedoch in einem Stallabteil gemästet wurden. Die Tiere wurden drei Mal täglich mit Flüssigfutter gefüttert. Geschlachtet wurden sie an zwei Terminen im Abstand von fünf Tagen. Hier die Ergebnisse: Die geimpften Tiere, die bereits bei Mastbeginn etwas schwerer waren als die Kontrolltiere, wiesen am Haken um knapp 3 kg höhere Schlachtgewichte auf (siehe Übersicht 2). Zudem waren die Muskel- fleischanteile signifikant erhöht, so dass bessere Klassifizierungsergebnisse erreicht wurden. Bei einem Basispreis von 1,30 € je kg SG fiel der Erlös für die Improvac-Tiere um knapp 13 € höher aus als in der Gruppe der Kastraten. Zum Verhalten: Zwar waren über die gesamte Mastperiode gesehen die geimpften Tiere aktiver als die Kastraten. Das typische Aufreiten wurde aber insgesamt selten beobachtet. Zwischen den kastrierten und den geimpften Tieren wurde kein Unterschied in der Verletzungshäufigkeit festgestellt. Fazit: Die Impfung nutzt die Vorteile der Ebermast wie bessere Futterverwertung und höhere Fleischanteile, ohne dass deren Nachteile wie Ebergeruch und aggressives Verhalten auftraten.