Um Infektionsketten frühzeitig zu unter-brechen, setzen viele Sauenhalter ihre Fer-kel bereits mit drei anstatt mit vier Wochen Säugezeit ab. Die brandenburgische Leis-tungsprüfungsanstalt in Ruhlsdorf hat in einem Praxisbetrieb untersucht, wie sich die kürzere Säugezeit auf die Wirtschaft-lichkeit in der Mast auswirkt. Die insgesamt 168 Ferkel der Herkunft Pi x (DE x DL) wurden im gleichen Alter mit fast identischem Einstallgewicht in den Maststall gebracht. Die Tiere, die nach drei Wochen Säugezeit abgesetzt worden wa-ren, wogen am Ende der Aufzucht im Schnitt 25,4 kg, die Ferkel mit vierwöchi-ger Säugezeit 26 kg. Ergebnis: Die Unterschiede in den täglichen Zunahmen waren gering, ebenso die Unterschiede im Futter-verbrauch je kg Zuwachs (siehe Übersicht 1). Dennoch errechnete sich bei Futterpreisen von 19,60 Q pro dt eine Futterkostenerspar-nis von 1,59 Q je Tier.Bei gleichem Schlachtgewicht wiesen die Schweine mit vierwöchiger Säugezeit im Schnitt 1,2 % höhere Muskelfleischanteile auf. Die Überlegenheit war vor allem auf die weiblichen Tiere zurückzuführen, die einen Muskelfleischanteil von 61,3 % gegenüber 59,8 % realisierten. Die Börge mit vierwö-chiger Säugezeit waren mit 57,8 % nur ten-denziell besser als die Kastraten mit dreiwö-chiger Säugezeit (56,9 %). Ein Prozent mehr Muskelfleischanteil wurde im Versuch mit 2,30 Q bewertet. Daraus errechnete sich ein Vorteil von 2,76 Q je Tier zu Gunsten der Gruppe vier Wochen Säugezeit. Fazit: Für den Mäster hatten die Ver-suchsferkel mit vierwöchiger Säugezeit Vorteile. Bei gleichem Wachstumsvermö-gen verbrauchten die Tiere weniger Futter, was im Versuch zu 1,59 Q geringeren Fut-terkosten führte. Gleichzeitig brachte der höhere Muskelfleischanteil einen wirt-schaftlichen Vorteil von 2,76 Q je Tier.