Ferkelkastration: Neues Schmerzgel aus Kanada diskutiert

Die Landwirtschaftskammer Österreich hatte letzte Woche zu einem Gedankenaustausch eingeladen. Im Rahmen einer Tagung in Wien wurden Alternativen zur betäubungslosen Ferkelkastration vorgestellt und der jeweilige Stand aufgezeigt. Keine erfülle alle notwendigen Anforderungen, fasste die Tierärztin Tanja Kreiner von der Landwirtschaftskammer Steiermark/ Firma Styriabrid die bisherigen Projektergebnisse aus Österreich zusammen.

Vielversprechende Ergebnisse gebe es allerdings beim Präparat Lidocam, das in Kanada entwickelt wurde und in Kürze den Verantwortlichen in der EU vorgestellt werden soll. Es handelt sich um eine Kombination aus einem Lokalanaesthetikum und einem Analgetikum. Das Lokalanaesthetikum (Lidocain) betäubt die Haut und desensibilisiert diese für den Hautschnitt. Das Analgetikum (Meloxicam) bewirkt eine effektive Schmerzreduktion bei den nachfolgenden Schritten. Dieses Schmerzgel könnte nach entsprechenden Tests und Freigaben künftig auch in Österreich eingesetzt werden, so die Tierärztin. 

In Österreich werden derzeit männliche Ferkel in den ersten sieben Lebenstagen vom Landwirt kastriert. Die in den VÖS-Erzeugergemeinschaften organisierten Schweinebauern haben sich zudem 2011 freiwillig zum Schmerzmitteleinsatz vor der Kastration bekannt und erfüllen damit Maßnahmen, die über den derzeit gesetzlichen Standard hinausgehen.