Medienkampagne: So arbeiten Tierrechtler

Die Umweltorganisation Greenpeace erzeugte mit ihrer Kritik an der modernen Schweinehaltung letzte Woche ein kräftiges Medien-Echo. Im Fokus stand ein Rechtsgutachten der Umweltorganisation, wonach die moderne Schweinemast gegen das Tierschutz-Gesetz verstößt. Inzwischen ist deutlich, dass Greenpeace in enger Abstimmung mit anderen Tierschützern eine gezielte Medienkampagne gegen die moderne Schweinehaltung geplant hat.
Der Auftakt erfolgte Ende April über einen Kurzbericht im „Spiegel“, der angebliche Missstände in Betrieben der Initiative Tierwohl darlegen soll. Als Basis dienten hier Videos der Tierschutzorganisation Peta, die bei Stalleinbrüchen gedreht wurden.
Dann folgte das Greenpeace-Gutachten zur Mast. Dies wurde vorab bewusst an sogenannte Leitmedien wie die Süddeutsche Zeitung und BR Recherche gegeben. Diese nahmen den Ball gern auf, um am 3. Mai exklusiv als erste berichten zu können.
Noch am selben Tag informierte Greenpeace in einer Pressekonferenz über die angeblichen Missstände in deutschen Schweineställen. Binnen weniger Stunden meldeten sich weitere Tierschutzorganisationen sowie namhafte Vertreter der Partei der Grünen in Pressemitteilungen zu Wort, um die Greenpeace-Kritik zu untermauern.
Noch am selben Tag brachten weitere kleinere Medien die Informationen auf Basis der Pressemitteilungen. Ihnen fehlte oft die Zeit und Personaldecke, um die Inhalte zu hinterfragen. Schließlich wollen auch sie möglichst schnell über den vermeintlichen Skandal berichten.
Mehr zur Medienkampagne lesen Sie im Kommentar von Journalist Jörg Held auf der Internetseite wir-sind-Tierarzt.de.