Kastration: Der Druck wächst

Bei der Ferkelkastration müssen Landwirtschaft und Fleischbranche dringend eine Lösung finden. Das wurde auf der gestrigen Fachtagung zum Verzicht auf die Ferkelkastration deutlich. Zur der Tagung hatten das Bundeslandwirtschaftsministerium und die QS-GmbH Fachleute aus der gesamten Fleischkette nach Berlin eingeladen. Vertreter der Tierschutzverbände ließen keinen Zweifel, dass sie schon im nächsten Jahr neue, medienwirksame Kampagnen gegen die betäubungslose Ferkelkastration starten werden. Es ist daher sehr zu begrüßen, dass derzeit in Deutschland parallel in Forschungsinstituten, Universitäten und Lehr- und Versuchszentren Alternativen zur Kastration untersucht werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Ebermast. Knackpunkt bleibt aber die Fertigung einer so genannten elektronischen Nase, die Eber mit unerwünschtem Geruch am Schlachtband erkennt. Experten des Fraunhofer Instituts machten deutlich, dass bis zur Serienreife einer Technik zur schnellen Geruchserkennung noch Jahre vergehen können. Eine mögliche Alternative zur Ebermast könnte die Immunokastration sein, also die Unterdrückung des Hodenwachstums per Spritze. Bislang gibt es aber zu wenig Erfahrungen, wie die Verbraucher auf das Verfahren reagieren.