Mehr Tiere, mehr Antibiotika?

Eine Verbindung zwischen Bestandsgröße und Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung ist offenbar nicht eindeutig. Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine kleine Anfrage der grünen Bundestagsfraktion mitteilte, gebe es bislang keine Studien, die einen solchen Zusammenhang belegen. Hier seien weitere Untersuchungen erforderlich. Bei jeder Betriebsform komme es aber primär auf die Hygiene und das Haltungsmanagement an, um Infektionskrankheiten zu vermeiden.

Kein einheitliches Bild ergebe sich zudem zwischen Betrieben mit konventioneller und ökologischer Tierhaltung. Während Untersuchungen zur Antibiotikaresistenz in Milchviehbetrieben nur geringe Unterschiede zwischen öko und konventionell zeigten, seien im Bereich der Hähnchen-, Rinder- und Schweinemast sowie bei Legehennen im Ökobereich für einige Bakterien geringere Resistenzraten festgestellt worden. Insgesamt geht die Bundesregierung davon aus, dass Lebensmittel für das Entstehen von Antibiotikaresistenzen beim Menschen im Vergleich zur Humanmedizin von untergeordneter Bedeutung sind. Die meisten Lebensmittel tierischen Ursprungs würden vor dem Verzehr verarbeitet und resistente Keime im Zuge dessen abgetötet. (AgE)