Weißrussland: ASP-Fälle vertuscht?

In Weißrussland soll es nach Meldung unabhängiger Inlandsmedien in den vergangenen Jahren mehrfach vorgekommen sein, dass Ausbrüche der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vertuscht und nicht offiziell gemeldet wurden. Dabei haben offenbar die regionalen Behörden sowie auch die für das Veterinärwesen zuständigen Landestellen mitgewirkt, wie die Fachmagazin pig progress berichtet. Jüngster Fall soll dabei ein Ausbruch in den Region Gomel im Südenosten von Weißrussland sein. Nachdem in dem Bestand kurzfristig zahlreiche Schweine verendeten, soll Blutuntersuchungen hier einen ASP-Nachweis erbracht haben. Einwohner des betroffenen Ortes Stolpnya berichten über Straßensperren und Transportverbote in der Region. Über ähnliche Fälle bis hin zum Verbrennen und Verscharren toter Schweine wird laut Fachmagazin Pig Progress auch aus den Jahren 2015 und 2016 berichtet. Trotzdem gibt Weißrussland laut Meldung der staatlichen Veterinärbehörden vor, seit Mitte 2014 offiziell frei von ASP zu sein.
Dass dies stimmt, bezweifeln Veterinär-Fachleute aus Europa seit langem. So haben Polen, Litauen, Lettland, Russland und die Ukraine zahlreiche ASP-Fälle im Grenzgebiet zu Weißrussland bestätigt. Eine ASP-Freiheit Weißrussland scheint vor diesem Hintergrund unmöglich zu sein.