Volles Haus beim mitteldeutschen Schweinetag

Der gemeinsam von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ausgerichtete mitteldeutsche Schweinetag ist auf große Resonanz gestoßen. Zum zweitägigen Kongress in Halle an der Saale kamen mehr als 300 Teilnehmer. Ein Kernthema war die geplante Neufassung der TA-Luft. Fachreferent Ewald Grimm vom KTBL in Darmstadt machte deutlich, dass mit dem derzeit vorliegenden Entwurf zur neuen TA-Luft zahlreiche Verschärfungen für neue aber auch für bestehende Schweinebetriebe ins Haus stehen können. Dr. Simone Müller vom TLL in Thüringen forderte, dass die Folgenabschätzung zur TA-Luft nun dringend umgesetzt und kritisch bewertet werden muss.
Das zweite Hauptthema waren die zukünftigen Ansprüche an die Schweinehaltung. Prof. Dr. Martin Ziron von der Fachhochschule Südwestfalen macht diesbezüglich deutlich, dass es beim Tierschutz im europäischen Vergleich sehr große Unterschiede gibt. Offenbar wolle Deutschland beim Tierwohl zunehmend zum Trendsetter in Europa werden, was mit gravierenden Nachteilen und einem großen Strukturwandel in der hiesigen Schweinehaltung verbunden wäre, verdeutlichte Ziron. Dr. Manfred Weber vom LLG in Iden setzte sich mit den Möglichkeiten und Grenzen der GVO-freien Fütterung auseinander. Sein Fazit: Aus physiologischer Sicht ist die GVO-freie Fütterung möglich, allerdings stehen zu wenig Ressourcen für nicht Gen-veränderte Eiweißträger zu Verfügung, um eine flächendeckende Umstellung in der Schweinehaltung zu realisieren.
Im dritten Block ging es um neue Haltungsverfahren für Schweine. Hier stellte der Praktiker Josef Gelb aus Bayern seinen neuen Außenklimastall für Mastschweine vor. Der Mäster machte deutlich, dass die Haltung im Außenklimastall grundsätzlich funktioniert. Allerdings kann er bisher nur etwa 50 % seiner erzeugten Mastschweine zu den notwendigen höheren Verkaufserlösen vermarkten.