Dänemark: Schweine mästen wenig lukrativ

Eine Kreditklemme am dänischen Markt, die hohe Nachfrage deutscher Abnehmer und schlechte Förderbedingungen für Biogas machen die Schweinemast in Dänemark immer unattraktiver. Das sind die wichtigsten Schlussfolgerungen einer Untersuchung, die das dänische Landwirtschaftsministerium angesichts zunehmender wirtschaftlicher Verwerfungen am eigenen Schweinemarkt und stetig wachsender Ferkelexporte in Auftrag gegeben hat.„Nachdem die Probleme am Schweinemarkt nun identifiziert sind, müssen wir uns auf die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Schweinemäster konzentrieren“, stellte die dänische Landwirtschaftsministerin Mette Gjerskow bei der Vorstellung des Untersuchungsberichts fest. Sie lade die Branchenvertreter ein, gemeinsam mit der Regierung nach Lösungen zu suchen, wie die Wertschöpfung künftig wieder stärker im Inland konzentriert werden könne. Die dänische Branchenorganisation Landbrug & Fødevarer (L&F) begrüßte den Vorschlag der Ministerin und präsentierte gleich einen ganzen Katalog an Verbesserungsvorschlägen.
„10 Millionen dänische Schweine werden in diesem Jahr voraussichtlich in Deutschland ausgemästet und später in deutschen Schlachthöfen verwertet“, monierte der Direktor des L&F-Schweineforschungszentrums, Nicolaj Nørgaard. Komme es seitens der Regierung nicht zu einer Korrektur der Entwicklung, werde dies deutliche Folgen für dänische Arbeitnehmer haben. Nørgaard zufolge muss die Politik zügig für eine Angleichung der Wettbewerbsbedingungen sorgen. Dazu schlägt er eine gründliche Überarbeitung der öffentlichen Regulierung von Energie-, Stickstoff-, Abwasser- und Transportkosten vor. Von Vorteil wäre auch, wenn die Prüfung und Genehmigung von Stallbauten zügiger als bisher erfolgten. (AgE)