Japan: Mehr Fleisch aus Europa

Japan gehört zu den Top 3 der Fleischimporteure in der Welt und ist bei den Lieferanten als hochpreisiger Markt sehr geschätzt. Aufgrund der begrenzten Produktionsmöglichkeiten im eigenen Land muss mehr als die Hälfte des verzehrten Schweinefleisches aus dem Ausland bezogen werden. Das amerikanische Landwirtschaftsministerium (USDA) geht in einer aktuellen Marktanalyse davon aus, dass die Importanteile im laufenden Jahr noch höher als üblich ausfallen werden, denn die Japaner hat die „Fleischeslust“ gepackt. Laut Daten der Marktordnungsbehörde Alic hat der Absatz von Schweinefleisch im ersten Halbjahr 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5 % zugelegt. Die deutliche Nachfragebelebung könne aufgrund der im Vorjahresvergleich praktisch unveränderten Eigenerzeugung nicht ausgeglichen werden. So ist der japanische Import von gekühltem und gefrorenem Schweinefleisch um 7 % auf 459 000 t gestiegen. Beim japanischen Einkauf von Schweinefleischt spielen Anbieter aus der Europäischen Union eine große Rolle. Sie konnten sie ihre Ausfuhren nach Nippon gegenüber der ersten Jahreshälfte 2016 um 7 % auf 210 300 t steigern. Geliefert wurden in erster Linie gefrorene Bäuche und knochenlose Teilstücke sowie genießbare Schlachtnebenerzeugnisse. Die Fleischexporteure in der Gemeinschaft machen sich Hoffnungen, nach dem Inkrafttreten des Freihandelsabkommens zwischen der EU und Japan (JEFTA) größere Mengen in das asiatische Land verkaufen zu können. So sollen nach derzeitigem Verhandlungsstand die Einfuhrzölle für Schweine- und Rindfleisch merklich gesenkt werden. AgE