Russland will unter die Top 5 Schweinefleischexporteure

Die wichtigste strategische Herausforderung für die russische Schweineindustrie soll in den nächsten zehn Jahren darin bestehen, in die Top fünf der weltweiten Schweinefleischexporteure vorzurücken. Dies sei auch realistisch, erklärte nach Angaben der Zeitschrift „Agroinvestor“ der Generaldirektor der Nationalen Union der Schweinezüchter Russlands (NSS), Jurij Kowaljew, bei der Jahresversammlung seiner Organisation. In der ersten Jahreshälfte 2018 sind die russischen Schweinefleischausfuhren einschließlich Nebenerzeugnissen laut Kowaljew gegenüber dem Vorjahreszeitraum um gut 40 % auf rund 46 000 t gestiegen. Bis Jahresende könnten es fast 100 000 t sein. Ziel sei, die Handelsmenge bis 2024 auf 270 000 t zu erhöhen und die betreffenden Exporterlöse von 108 Mio. € im Jahr 2017 auf dann 430 Mio. € zu steigern. Der Generaldirektor verwies darauf, dass Russland 2019 voraussichtlich rund 3,9 Mio. t Schweinefleisch produzieren und das Niveau des Inlandsverbrauches übertreffen werde. Das mache vermehrte Exporte nötig.Dabei seien die Absatzmöglichkeiten gut, denn laut einer Prognose der Rabobank werde die internationale Schweinefleischnachfrage langfristig vor allem in Asien steigen. Vergangenes Jahr sind laut Kowaljew global rund 8,3 Mio t Schweinefleisch importiert worden, davon 5 Mio t von asiatischen Ländern. Wenn es möglich sei, nur 5 % dieses Marktes zu besetzen, würde das den Export von jährlich 250 000 t sichern. Als Hemmschuh bezeichnete Kowaljew allerdings Einfuhrverbote wichtiger Nachfrageländer wegen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Russland. Daher sei es für die Exportentwicklung nötig, die staatliche Unterstützung zu verstärken, um die veterinärmedizinische Sicherheit der Produkte zu gewährleisten. AgE