Sauenpreis: Tönnies lässt die Muskeln spielen

Nach turbulenten Wochen ist am Schlachtsauenmarkt immer noch keine Ruhe eingekehrt. Ganz im Gegenteil. Wie die Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN) berichtet, sorgt erneut die Preispolitik des Marktführers Tönnies für Unmut. So hatte das Unternehmen aus Rheda-Wiedenbrück bereits vor der Veröffentlichung des VEZG-Preises für Sauen am Mittwochvormittag einen Rückgang seiner Schlachthofnotierung um 8 Cent/kg bekannt gemacht. Binnen weniger Minuten zogen die Westfleisch und Uhlen dankend nach und stellten auch ihre Unternehmenspreise auf demselben Niveau ein.Marktexperten zufolge soll Tönnies einmal mehr seine Machtposition ausgespielt und die Preise für Schlachtsauen und geschlachtete Sauenhälften diktiert haben. Das Angebot hatte sich in den vergangenen Wochen zwar erhöht. Den massiven Preisrückgang der letzten Wochen um jetzt 23 Cent bzw. fast 20 % halten aber hinter vorgehaltener Hand selbst Mitbewerber aus der Schlachtbranche für nicht marktgerecht.Die Erzeugergemeinschaften haben sich deshalb in der laufenden Woche gegen die Preisrücknahme von Tönnies und Co. gestellt, und die VEZG notierte einen unveränderten Preis. Die ISN fordert alle Landwirte auf, diesen Preis zu stützen und nicht auf Basis der Schlachthofnotierungen abzuliefern. Im Zweifel soll ein anderer Vermarktungspartner gesucht werden, oder man hält die Schlachtsauen erst noch zurück.