Meyer prescht beim Kastenstand vor

Der niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer (Bündnis 90/Die Grünen) will die Bundesregierung beim Thema Kastenstandhaltung unter Zugzwang setzen und hat deshalb über den Landtag eine Bundesratsinitiative auf den Weg gebracht. Darin fordert Meyer eine entsprechende Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung, der zu Folge die Sauen bis eine Woche vor dem Abferkeln in Gruppen gehalten werden müssen. Nach dem Absetzen soll sich die Fixierung im Deckzentrum auf maximal fünf Tage beschränken. Außerdem will der Minister die freie Abferkelung zum gesetzlichen Standard machen.Da diese Neuregelungen nur mit teils erheblichen Aufwand in den bestehenden Ställen umzusetzen sind, soll der Bund Fördermittel bereitstellen und den Betrieben Übergangsfristen von bis zu 10 Jahren gewähren. In der Einzelfallbetrachtung soll die Frist noch ausdehnbar sein, für Neubauten sollen die Vorgaben dagegen direkt gelten. „Unsere Betriebe brauchen Planungssicherheit und Hilfe für eine tierschutz­gerechte Haltung. Wenn der Bund eine Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung weiter verweigert, gefährdet er die Sauenhaltung in Deutschland. Die Folge wäre ein regio­naler Flickenteppich beim Tierschutz, den nur große Betrieb leisten können", so Meyer.