ASP: Bioschweinehalter fürchten um Existenz

Ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland würde für konventionell und ökologisch wirtschaftende Schweinehalter gravierende Folgen haben, doch die Existenz der Bioerzeuger sei aufgrund der dann nicht mehr einzuhaltenden zusätzlichen Haltungsvorschriften durch die Ökoverordnung der Europäischen Union in besonderem Maße bedroht. Darauf haben Vertreter der Thüringer Biobranche und der Thüringer Bauernverband (TBV) in einem offenen Brief an die zuständigen Ministerien und Fachausschüsse des Landtages hingewiesen. Wie der Förderverein Thüringer Ökoherz dazu vergangene Woche weiter berichtete, weisen die Unterzeichner des Briefes darauf hin, dass Bioschweinehalter unter anderem Weide- oder Freigeländezugang beziehungsweise Auslauf für ihre Tiere gewährleisten müssten, was im Seuchenfall nicht mehr möglich wäre. Sollte der Freigang untersagt werden, müsste die Stallpflicht gemäß der EU-Ökoverordnung als eine „mit dem Gemeinschaftsrecht im Einklang stehende Einschränkung und Pflicht zum Schutz von der Gesundheit von Mensch und Tier“ anerkannt werden, um damit den Ökostatus der Tiere nicht zu verlieren. Hinzu komme, dass es bei temporären oder absoluten Transportverboten im gefährdeten Gebiet in den Biobetrieben mit eigener Nachzucht erhebliche Kapazitätsprobleme bezüglich der Stallflächen geben könne. Die Unterzeichner des Briefes fordern daher in ihrem Schreiben, diese Besonderheiten zu berücksichtigen. Auch anfallende Mehrkosten, beispielsweise durch den Zukauf der sonst eigenen Betriebsmittel, seien dann zu erstatten und die Existenz der Landwirte durch staatliche Zuschüsse zu sichern. AgE