PMSG-Gewinnung: Tierärzte fordern Einhalten von Tierschutz-Standards

Für eine tierschutzgerechte Gewinnung von Stutenblut insbesondere in Lateinamerika soll sich die Bundesregierung einsetzen. In einem Beschluss legte die Agrarministerkonferenz vergangene Woche in Göhren-Lebbin auch Einfuhr- und Anwendungsverbote in der Europäischen Union oder in Deutschland nahe, sollten diese Bemühungen nicht erfolgreich sein. Dabei geht es insbesondere um das Hormonpräparat Pregnant Mare Serum Gonadotropin (PMSG), das aus dem Blutserum von tragenden Stuten gewonnen wird. PMSG wird in Deutschland und anderen europäischen Ländern unter anderem zur Brunststimulation oder -synchronisation bei Sauen eingesetzt. 

Unterdessen fordert auch der Bundesverband Praktizierender Tierärzte (bpt) in einer aktuellen Stellungnahme von der Pharmaindustrie die Einhaltung tierschutzrechtlicher Standards. Es müsse sichergestellt werden, dass die Haltung von Stuten sowie die Besamung, Belegung und der Blutentzug auf südamerikanischen Pferdefarmen deutschen und europäischen Tierschutzstandards entspreche und die Beeinträchtigung des Wohlbefindens der Tiere auf ein Minimum reduziert werde. Grundsätzlich sollten jedoch synthetische Alternativen mit annähernd gleicher Wirkung entwickelt und zugelassen werden, sodass künftig auf die Blutentnahme bei tragenden Stuten verzichtet werden kann.   AgE

bpt-Stellungnahme