Getreideernte 2011 -; Was ist zu beachten?

Die diesjährige Getreideernte war von Wetterkapriolen gekennzeichnet. Insgesamt ist ein geringeres Getreideaufkommen, insbesondere bei Gerste, zu erwarten, berichten Dr. Gerhard Stalljohann und Heinrich Bußmann von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen im aktuellen Wochenblatt. Nicht nur die Getreidemenge, sondern auch die Qualitäten zeigen in Hinblick auf die örtlichen Witterungsvorkommnisse erhebliche Schwankungen. Die LUFA in Nordrhein-Westfalen hat aktuell 600 Getreideproben, dabei 463 alleine von Weizen und Gerste, untersucht. Das Ergebnis sind rund 0,5 % niedrigere Rohproteinwerte bei Weizen, Roggen und Triticale. Die Energiegehalte liegen allerdings, außer bei Gerste, leicht über dem Vorjahresniveau. Mit erhöhten Mycotoxinwerten aufgrund von Fusarienbefall ist wegen der günstigen Witterungsbedingungen zur Getreideblüte kaum zu rechnen. Allerdings unterscheiden sich die Werte regional sehr stark.

Für den Schweinehalter heißt das:

- Insgesamt wurde eine gute Qualität bei allen Getreidesorten geerntet. Allerdings stellen die großen Schwankungen bei den Rohproteingehalten und den daraus geschätzten limitierenden Aminosäuren Lysin, Methionin, Threonin und Tryptophan hohe Anforderungen an die Rationsberechnung.

- Das Getreide, das für die eigene Futterherstellung genutzt wird, sollte auf jeden Fall untersucht werden. Die Kosten belaufen sich auf 30 €. Diese sind schnell wieder reingewirtschaftet, wenn die Tiere durch eine exakte Fütterung weder über- noch unterversorgt werden.

- Ein zusätzlicher Test auf die Mycotoxine Zearalenon (ZEA) und Desoxynivalenon (DON) lohnt sich auf jeden Fall, wenn Sauen oder Ferkel gefüttert werden müssen. Denn diese reagieren besonders sensibel auf die Pilzgifte.