Hendricks Klimaschutzplan deutlich abgeschwächt

Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks ist in Bezug auf ihren Klimaschutzplan 2050 von wesentlichen Forderungen an die Landwirtschaft abgewichen. Laut dem revidierten Entwurf, der vergangene Woche zur Abstimmung innerhalb der Bundesregierung vorgelegt wurde, sind auf Drängen des Bundeskanzleramtes vor allem die weitgehenden Forderungen nach einer deutlichen Begrenzung des Bestandes an Wiederkäuern und des Fleischkonsums kassiert worden. Im aktuellen Entwurf ist nur von einem „Abbau der Tierbestände“ die Rede. In einer früheren Fassung hatte das Bundesumweltministerium noch eine Halbierung der Tierbestände empfohlen. Gestrichen hat das Bundesumweltministerium auch die Forderung, wonach der Fleischkonsum bis zum Jahr 2050 „entsprechend den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE)“ zu reduzieren sei.Hartnäckig bleibt das Berliner Umweltressort indes bei seiner Forderung nach einer Halbierung der landwirtschaftlichen Treibhausgasemissionen bis 2050. So soll die Bundesregierung steigenden Fleischexporten und damit der weiteren Erhöhung der deutschen Tierbestände entgegenwirken.Von Umwelt- und Ökoverbänden ist die revidierte Fassung des Entwurfs scharf kritisiert worden. Für den BUND-Vorsitzenden Prof. Hubert Weiger grenzt der neue Entwurf des Klimaschutzplans 2050 an „Realitätsverweigerung“. Anstatt die Tierhaltung zurückzufahren und Fleisch nicht mehr in Massen für den Export zu produzieren, drücke sich die Bundesregierung vor wirksamen Klimaschutzmaßnahmen im Agrarsektor, monierte Weiger. Erforderlich sei ein konsequenter Umbau der Tierhaltung hin zu deutlich mehr Weidehaltung nach ökologischen Standards. AgE