Aldi-Manager hält Initiative Tierwohl für erfolgversprechend

Die Erfolgsaussichten der Initiative Tierwohl beurteilt der stellvertretende Geschäftsführer des Bereichs Qualitätswesen bei Aldi Süd, Ralf-Thomas Reichrath, positiv. Dies wurde aus seinen Wortbeiträgen beim Veredlungstag des Deutschen Bauernverbandes (DBV) am Dienstag vergangener Woche (30.9.) in Cloppenburg deutlich. Im Gegensatz zu früheren Einzelprogrammen, die nicht über ein Nischendasein hinausgekommen seien, sei nun erstmals eine Allianz aller Beteiligten geschmiedet worden, die über eine große Durchsetzungskraft und Breitenwirkung am Markt verfüge. Wichtig sei dabei, dass „der Tierschutz nicht als Wettbewerbsmerkmal betrachtet“ werde. Der Tierwohlbeitrag von 4 Cent/kg je Kilogramm Verkaufsgewicht von frischem Schweinefleisch, Hackfleisch, Tiefkühlware oder Wurstwaren im Lebensmitteleinzelhandel sei abgekoppelt vom Einkaufspreis und werde unabhängig an die Clearingstelle zur vierteljährigen Auszahlung an die Landwirte überwiesen, erläuterte Reichrath. Das System sehe Freiwilligkeit und den Zugang für ausländische Teilnehmer vor, was im Hinblick auf die positive Entscheidung des Kartellamts wichtig gewesen sei.Der Aldi-Manager regte an, neben den noch nicht beigetretenen Handelsunternehmen mit einem Marktanteil von 15 % auch Fleischerfachgeschäfte, Großhändler oder die Systemgastronomie für die Tierwohlinitiative zu gewinnen, um die finanzielle Ausstattung des Fonds zur Finanzierung von Tierschutzmaßnahmen zu stärken. Er rief zudem alle Beteiligten dazu auf, die Initiative in abgestimmter Weise positiv nach außen zu kommunizieren. Wenn die Kommunikation gelinge und eine breite Akzeptanz der Initiative erreicht werde, könne dieses Vorhaben auch länger als die zunächst vereinbarten drei Jahre dauern: „Bei Erfolg kann sich kein Händler erlauben, aus dem System auszusteigen“, bekräftigte Reichrath.Der Aldi-Manager trat darüber hinaus dem oft erhobenen Vorwurf entgegen, durch Ramschaktionen die Erlöse der Schweinehalter zu schmälern. „Wir sind für das Verramschen von Fleisch nicht bekannt“, entgegnete er den Kritikern. Er verwies darauf, dass sich der Discounter aufgrund der hohen Umsatzmengen nicht am Spotmarkt bediene und selbst Aktionsware das Siegel der Qualität und Sicherheit GmbH (QS) trage. Ansonsten sei der Preis dem freien Spiel der Marktkräfte unterworfen, und Einkaufsvorteile würden an die Kunden weitergegeben. Geschehe dies nicht, käme es zu Beschwerden der Verbraucherschutzorganisationen, so Reichrath.