Backhaus: Ausmaß der Agrarkrise besorgniserregend

„Aus meiner Sicht ist die Krise auf dem Milch- und Schweinemarkt die Größte seit der politischen Wende. Die Situation gibt Anlass zu allergrößter Besorgnis." Das sagte Mecklenburg-Vorpommerns Agrarminister Dr. Till Backhaus anlässlich der Demo von Aktion Agrar und der AbL vor dem Landwirtschaftsministerium in Schwerin.
Die betroffenen Landwirte könnten deshalb davon ausgehen, dass die Landwirtschaftsminister des Bundes und der anderen Länder alles unternehmen werden, um die Betriebe durch die Krise zu führen, so der SPD-Politiker weiter.
Backhaus erinnerte in diesem Zusammenhang an die Hilfen des Landes: Bürgschaftsprogramm, Stundung von Steuern und Pacht, Neuberechnung von Steuervorauszahlungen sowie die frühe Auszahlung der Betriebsprämien.
„Zudem zahlt das Land derzeit jährlich 450.000 Euro an die LMS Agrarberatung mit dem Ziel in wirtschaftliche Not geratene landwirtschaftliche Betriebe umfassender und vor allem kostenfrei beraten zu können", sagte der Minister.
Auch habe man die Konditionen für Landesbürgschaften attraktiver gestaltet indem die Erstbearbeitungsgebühren für die nächsten drei Jahre vom Land übernommen werden und das Bürgschaftsentgelt von 1% auf 0,8% abgesenkt wurde.„Mit dem Flächenrückkaufprogramm machen wir Landwirten mit Liquiditätsproblemen schon seit vielen Jahren ein Angebot, sich durch Verkauf und Rückkauf pfandfreier Flächen kurzfristig Liquidität zu sichern. Darüber hinaus wurde die Rückkaufverpflichtung zugunsten einer Rückkaufoption aufgegeben, sodass einmal verkaufte Flächen vom Landwirt nicht mehr zwingend zurückgekauft werden müssen“, so Backhaus.
Außerdem wird nun ein erster Darlehensfonds mit einem Fördertopf von rund 11,7 Mio. Euro eingerichtet. Mit dem ersten derartigen Liquiditätsprogramm soll nicht nur Geld für die Investitionskosten bei der Einführung neuer Produkte des Agrarbereichs, sondern auch für anfallende Betriebsmittel oder Personalkosten ausgeschüttet werden.