Junge ISN besucht Tönnies

Deutschlands größtes Schlachtunternehmen Tönnies aus Rheda-Wiedenbrück hat in dieser Woche seine Türen für die jungen Schweinehalter der ISN (Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands) geöffnet. Dabei bekamen die Exkursionssteilnehmer zunächst einen Einblick in die verschiedenen Produktionsstufen des Unternehmens.Anschließend schilderte Hans-Jörg Eynck aus der Abteilung Landwirtschaft bei Tönnies in einer kurzen Präsentation, wie sich die Firma über Jahrzehnte von einer kleinen Metzgerei zu einem global agierenden Schlachtunternehmen entwickelt hat. Tönnies schlachtet heute allein am Stammsitz in Rheda-Wiedenbrück wöchentlich 120.000 Schweine. Jährlich sind es rund 20 Millionen Schweine und 424.000 Rinder, die in die Lebensmittelkette überführt werden. Mengenmäßig geht davon rund die Hälfte in den Export.  
In der folgenden Diskussion wurde deutlich, dass auch für den Schlachter das Thema Tierwohl die aktuell größte Marktanforderung darstellt. Bezogen auf das bevorstehende Kastrationsverbot in Deutschland erklärte Eynck, dass Tönnies derzeit die Ebermast als praktikabelste Lösung ansieht: „Wenn es nach uns geht, kann ein Großteil der männlichen Tiere zukünftig als Eber gemästet werden“. Da gleichwohl die Eberimpfung mit Improvac die Unversehrtheit der Tiere ermöglicht, wird diese Lösungsvariante ebenfalls in Betracht gezogen. Diesbezüglich wartet man aber auf klare Bekenntnisse des LEH.
Als problematisch sieht Eynck die Bestrebungen zahlreicher EU-Länder an, die eigenen Märkte durch die Einführung von Herkunftskennzeichnungen abzuschotten. Er sieht dadurch die Möglichkeit massiv gefährdet durch ein innereuropäisches Export- und Importgeschäft eine hohe Wertschöpfung zu erzielen.