Markt: Viel Schatten, aber auch etwas Licht

Die Unsicherheit am Schweinemarkt ist groß. Dennoch könnte sich der Preis jetzt stabilisieren.

Der Schlachtschweinemarkt in Europa steht aktuell Kopf. Auch wenn in Deutschland und anderen Mitgliedsstaaten die Corona-bedingten Auflagen für Großküchen, Kantinen, Restaurants usw. aufgelockert wurden, sind auf den Fleischmärkten kaum belebenden Impulse festzustellen. Die Nachfragekurve der Privathaushalte zeigt zwar etwas nach oben. Die kalte Witterung und die noch geltenden Kontaktbeschränkungen nehmen dem Grillfleischgeschäft die Dynamik.

Dadurch stockt nicht nur der Absatz bei Edelteilen, sondern in allen Segmenten ist das Angebot groß und die Nachfrage schwach. Die Fleischunternehmen sind verunsichert und kalkulieren ihre Mengen äußerst vorsichtig. Auf Vorrat zu kaufen und in den Froster zu schieben, liegt auch angesichts der wöchentlich sinkenden Rohstoffpreise nicht im Trend.

Ein immer größer werdendes Thema sind die gestörten Produktionsprozesse bei mehreren Schlachtern und Verarbeitern durch Corona-Infektionen in der Belegschaft. Nach den hohen Infektionszahlen am Westfleisch-Standort in Coesfeld müssen sich praktisch in allen Bundesländern die Mitarbeiter von Fleischbetrieben einem Corona-Test unterziehen.

Trotz dieser Geschehnisse keimt auch etwas Hoffnung auf eine Stabilisierung der Märkte auf. Der massive Notierungsrückgang ist natürlich für die Erzeuger eine Katastrophe, aber auf der anderen Seite hat deutsches bzw. europäisches Schweinefleisch auf den internationalen Märkten gerade bei der aktuell schwierigen Marktlage an Wettbewerbsfähigkeit gewonnen. Zudem haben die amerikanischen Schlachtbetriebe noch größere Probleme als die hiesigen. Dadurch könnte auf den asiatischen Märkten ein Vakuum entstehen, welches EU-Exporteure füllen könnten.