Schweiz: Zwei Label werden zusammengelegt

Die Schweizer Coop-Gruppe übergibt ihr Naturafarm-Labelprogramm an die IP Suisse.

In der Schweiz übernimmt das Labelfleischprogramm IP-Suisse ab 2021 die Produzenten der Naturafarm der Coop-Gruppe. Auch wenn Coop die Verantwortung an IP Suisse abgibt, garantiert die Schweizer Supermarktlette dafür, weiterhin etwa 220.000 Label-Schweine abzunehmen. Das Naturafarm-Label soll vorerst auf der Verpackung bleiben. Vor einigen Jahren wurden noch 310.000 Labelschweine im Jahr in den Coop-Supermärkten abgesetzt. Unter dem Label IP-Suisse wurden zuletzt rund 510.000 Schweine geschlachtet.
Für die Produzenten beider Label-Programme hat der Zusammenschluss erhebliche Konsequenzen:

  • Die Mindestgesamtfläche für sämtliche Schweine im neuen Breitenlabel von IP-Suisse werden auf Naturafarm-Niveau erhöht. Dies gilt für neue Betriebe ab 2021. In bestehenden Betrieben sollen die Schweine bei Neu- und Umbauten mehr Platz erhalten.
  • Die Prämien werden auf IP-Suisse Niveau gesenkt. Bisher hatten die Naturafarm-Produzenten eine feste Prämie von 50 Rp./kg SG, neu gilt für alle Produzenten die variable IP-Prämie von 20-40 Rp./kg SG. 2019 lag diese bei durchschnittlich 34 Rp. (100 Rappen gleich 1 Schweizer Franken gleich 0,95 Euro).
  • Die Kontrollen werden neu für alle Produzenten durch den Schweizer Tierschutz STS vorgenommen. Für IP-Produzenten heißt dies, dass nunmehr 100% aller Kontrollen unangemeldet erfolgen.
  • Für die bisherigen Naturafarm-Produzenten gelten ab 1. Januar 2021 die Anforderungen inklusive Biodiversitätspunkte-Programm und Prämien von IP-Suisse. Laut IP-Suisse sind derzeit etwa zwei Drittel der Produzenten bereits IP-Suisse-Mitglied. Für die Biodiversitätsleistungen erhalten die Betriebe 100 bis 300 Fr. pro ha.