Thüringens Schlachtbranche gut aufgestellt

Die Schließung der Schlachthöfe in Jena und Noha im Jahr 2013 hat in Mittelthüringen zwar die Tiertransportzeiten verlängert. Unter dem Strich stehen in Thüringen aber dennoch genügend Schlachtstätten zur Verfügung. Das ist eines der Ergebnisse des vom Thüringer Landwirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Schlachthofgutachtens, dessen Resultate kürzlich in Altengönna vorgestellt wurden.„Wir wollen, dass die Bauern in ganz Thüringen ihre Tiere sachgerecht schlachten und hochwertig zerlegen und weiterverarbeiten können“, erklärte Landwirtschaftsministerin Birgit Keller. Mit insgesamt 107 zugelassenen Schlachtstätten verfüge Thüringen über eine ausgewogene Schlachthofstruktur. Mehr als tausend weitere gebe es in den angrenzenden Landkreisen anderer Bundesländer.Allerdings schreite die Konzentration und Industrialisierung der Schlachtstufe voran, was insbesondere Kleinerzeugern mit von der Norm abweichenden Tieren Vermarktungsprobleme bereite. Direktvermarkter mit eigener Fleischvermarktung beklagten sich laut Gutachten vor allem über das hohe Maß an Bürokratie. 
Staatssekretär Dr. Klaus Sühl hob in Altengönna hervor, dass durch die Studie der Informationsstand aller Beteiligten über mögliche Partner und deren Qualifikationen verbessert worden sei. Er bot an, die erhobenen Daten zu den Schlachtstätten auf einer Plattform im Internet zu veröffentlichen und jährlich zu aktualisieren. Gleichzeitig rief Sühl die Tierhalter und Fleischproduzenten zur intensiven Zusammenarbeit auf: „Nutzen Sie Ihre Stärken und schaffen Sie regionale Wertschöpfungsketten. Regionale Vertriebswege können den Absatz über die monopolisierten Schlachtstätten und den Lebensmitteleinzelhandel ergänzen und Alternativen schaffen.“