Demo: Untergang der Sauenhaltung stoppen

Zur Agrarministerkonferenz in Bad Sassendorf (Westfalen) kamen am Donnerstagvormittag rund 2.000 Landwirte aus ganz Deutschland. Sie brachten ihren Ärger über die Unfähigkeit der Agrapolitiker zum Ausdruck. Mit Sprüchen wie „Dänemark kastriert, Deutschland verliert“ machten sie zudem ihrem Unmut über die geplanten Auflagen für die Ferkelkastration aufmerksam.
Johannes Röring, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes sagte in seiner Ansprache vor dem Tagungshotel "Schnitterhof": "So etwas hat Bad Sassendorf noch nicht erlebt! Wir wollen heute kämpfen für die deutsche Sauenhaltung." Auch NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser sprach zu den Demonstranten: "Wir haben versucht, im letzten Bundesrat eine Verlängerung der bisherigen Regelung für zwei Jahre zu erreichen." Das sei leider nicht gelungen, weil es in anderen Bundesländern andere Konstellationen gebe. Nun hofft die Ministerin, dass sich in Berlin noch etwas in Bezug auf die Kastration bewegt, dass es aus dem Bundestag heraus noch eine Initiative für eine Ausnahmeregelung gibt, um in Forschung und Wissenschaft voranzukommen.
Auch Clemens Tönnies befand sich unter den Demonstranten. „Ich bin schwer beeindruckt über die große Zahl von Bäuerinnen und Bauern, die ihr Anliegen hier heute präsentiert haben. Ihr Anliegen ist auch unser Anliegen" sagte Tönnies gegenüber dem Westfälischen Anzeiger.
Nicht nur Schweinehalter waren nach Bad Sassendorf angereist. Insgesamt hatten sich fünf Protestgruppen angemeldet, darunter Kuhbauern und Waldbesitzer. Alle Teilnehmer hielten sich an die Absprachen. Es gab keine Zwischenfälle.