Zu wenige „Tierwohlprodukte“ im Handel

Nach Ansicht der Universität Kopenhagen fehlen in Deutschland Produkte, die in Bezug auf die Haltungsanforderungen zwar oberhalb der Basisqualität rangieren, dabei aber günstiger sind als beispielsweise Ökoerzeugnisse. Produkte mit höheren Standards findet man in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern viel seltener, teilt die Uni Kopenhagen mit. Vorreiter ist Großbritannien, wo bereits ein großer Teil der im Handel verkauften Fleischerzeugnisse das zuvor als „Freedom Food“ bekannte Label der Tierschutzorganisation Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals (RSPCA) tragen.
Experten wiesen in Kopenhagen darauf hin, dass Gesetzesvorgaben früher das bevorzugte Mittel gewesen seien, um Nutztieren in Europa akzeptable Haltungsbedingungen zu sichern. Zwischenzeitlich seien jedoch die Bestrebungen zur Verbesserung des Tierwohls auf EU-Ebene ins Stocken geraten. Auch die nationalen Gesetzgeber übten mehrheitlich Zurückhaltung, nicht zuletzt um ihre heimische Landwirtschaft gegen den Wettbewerb aus dem Ausland zu schützen.Die stärksten Impulse zur Weiterentwicklung der Haltungsbedingungen gehen mittlerweile vom Markt und den Konsumenten aus, so Wissenschaftler.