Zwang zur Gruppenhaltung bringt Marktentlastung

Die für 2013 vorgeschriebene Gruppenhaltung tragender Sauen könnte EU-weit für Marktentlastung sorgen. Das zumindest erwartet die britische Dachorganisation BPEX, die in einer Studie drei Szenarien aufgestellt hat.

  • Szenario 1: Die gesetzlichen Vorgaben zur Umstellung auf Gruppenhaltung werden bis 2013 nicht in allen Mitgliedsstaaten vollständig umgesetzt. Daraus ergibt sich ein Rückgang von 5 bis 10 % der gesamten EU-Produktion aus gesetzeskonformer Haltung. Die Folge wäre ein deutlicher Anstieg der Schlachtschweinepreise von ca. 10 % für dieses Fleisch. Der Preis für Fleisch aus nicht gesetzeskonformer Produktion dürfte hingegen sinken, da Handel und Verbraucher die Ware nur zögerlich abnehmen.   
  • Szenario 2: Alle EU-Mitgliedsstaaten setzen die Vorschrift zur Gruppenhaltung konsequent und rechtzeitig um. Produzenten, die nicht in der Lage oder willens sind, auf die Gruppenhaltung umzurüsten, steigen Ende 2012 aus der Ferkelproduktion aus. Dies würde zu einer rückläufigen EU-Schweineproduktion von 5 bis 10 % führen. Ein echter Mangel an Schweinefleisch wäre die Folge. Preissteigerungen, die unausweichlich sind, würden an die Verbraucher weitergegeben werden können.
  • Szenario 3 geht einen Schritt weiter und unterstellt eine grundlegende Neuausrichtung der Ferkelproduktion und Mast in der gesamten EU. Nach einem starken Rückgang der EU-Sauenhaltung würden insbesondere Betriebe in Nordwesteuropa in der Ferkelproduktion expandieren. Etliche Betriebe aus Ost- und Südeuropa hingegen würden zur Schweinemast mit nordeuropäischen Ferkeln wechseln. Die damit verbundenen Transporte quer durch Europa wären nur schwer mit dem Tierschutz zu vereinbaren.