Kastenstand: Kein nationaler Alleingang!

In den letzten Monaten wird heftig über die Kastenstandhaltung für Sauen diskutiert. Seit dem sogenannten Magdeburger Urteil fordern Tierschützer, den Sauen auch im Deckzentrum deutlich mehr Platz bzw. Bewegungsfreiheit einzuräumen. Zusätzlicher Druck kommt aus mehreren Bundesländern mit grünen Agrarministern. Positiv ist: Die Bundesregierung lehnt derzeit eine Anpassung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung ab. Das hat sie auf Anfrage der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen jetzt klargestellt. Allerdings sieht auch Berlin die Kastenstandhaltung insgesamt durchaus kritisch. Über eine Anpassung der Haltungsvorgaben im Deckzentrum will die Regierung aber erst nach einer Folgenabschätzung beraten.Hierbei sollte man kritisch in die Niederlande schauen. Dort hat die Begrenzung der Kastenstandhaltung im Deckzentrum auf vier Tage zu einem starken Anstieg der Probleme mit Frühaborten bzw. Umrauschen sowie vermehrten Rangkämpfen geführt. Auch das ist Tierschutz-relevant
Fazit: Wer Kastenstände im Deckzentrum kritisiert, muss die Vor- und Nachteile sachlich abwägen. Folgen daraus praktikable Anpassungen der Haltungsvorgaben, sind diese EU-weit umzusetzen. Ein nationaler Alleingang ist tabu!