Thüringen plant Abluftfilter-Pflicht

Das Thüringer Umweltministerium arbeitet derzeit an einem Filter-Erlass für Schweineställe. Das kündigte Olaf Müller, landwirtschaftlicher Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, in einem Gastkommentar in der Thüringer Allgemeinen an.

Die vorgesehene Regelung soll sich auf Neubauten und größere Umbauten von Anlagen mit mehr als 2.000 Mastschweinen und 750 Zuchtsauen beziehen. Über nachträgliche Einbauten soll per Einzelfallprüfungen entschieden werden. Bereits heute ist die Genehmigung oft mit erheblichen Auflagen verbunden, so André Telle, Vize-Vorstandsvorsitzender der Interessengemeinschaft der Schweinehalter in Thüringen (IGS). Vor der Inbetriebnahme einer Anlage wird geprüft, ob und wie man nachteilige Umweltwirkungen ausschließen oder stark reduzieren kann. 

Die ISN kritisiert die Pläne zum Filtererlass scharf. "Als wenn die aktuelle Preismisere den Schweinebetrieben nicht schon genug Kopfzerbrechen bereiten würde, plant die rot-grüne thüringer Regierung die nächste erhebliche Kostensteigerung. Denn eins ist amtlich: Abluftsysteme verursachen immense Investitions- und laufende Kosten. Mit ca. 5 Euro Mehrkosten je Mastschwein wäre die Wirtschaftlichkeit der Schweinehaltung in den vom Erlass betroffenen Betrieben in Thüringen stark gefährdet." Die ISN wird dies auch bei der Verbände-Anhörung deutlich machen und die Einführung eines Filtererlasses klar ablehnen.