Frankreich bringt nationalen Tierschutzplan auf den Weg

Wie bereits in anderen Ländern der Europäischen Union, ist nun auch in Frankreich ein staatlicher Aktionsplan zur Verbesserung des Tierwohls ins Leben gerufen worden. Landwirtschaftsminister Stéphane Le Foll stellte in Paris eine „ambitionierte Strategie“ vor, mit der innerhalb von fünf Jahren ein verbesserter Tierschutz „das Herzstück einer nachhaltigen Landwirtschaft“ werden soll. Im Blickpunkt stehen dabei die landwirtschaftlichen Nutztiere. Kernelemente des Plans sind fünf Handlungsfelder und insgesamt 20 prioritäre Maßnahmen. Dazu gehört unter anderem die Einrichtung eines nationalen Referenzzentrums für Tierschutz noch in diesem Jahr, dass vor allem Forschungsaktivitäten koordinieren, Innovationen voranbringen und den Wissenstransfer bewerkstelligen soll. Auch Haltungs- und Transportsysteme sollen überprüft und im Sinne der Tiere weiter entwickelt werden. Ebenfalls im Fokus stehen Alternativen zur Ferkelkastration oder der Kürzung von Schweineschwänzen.

Le Foll betonte, dass alle Beteiligten des Veredlungssektors beim Thema Tierwohl in der Verantwortung stünden; das reiche von den Erzeugern über Transporteure und Veterinären bis hin zu den Lebensmittelproduzenten und den staatlichen Stellen. So sieht der Aktionsplan neben einer partnerschaftlichen Kooperation der Gruppen bei der Weiterentwicklung des Tierschutzes auch schärfere Kontrollen vor. Ein besonderes Augenmerk richtet der französische Tierwohlplan auf die Schlachtbetriebe, die zukünftig alle verpflichtet werden sollen, einen Tierschutzbeauftragten zu beschäftigen. Mitarbeiter, die Tierschutzverstöße anzeigen, sollen arbeitsrechtlich besser geschützt werden. Ziel ist zudem, die Schlachtung zu modernisieren, beispielsweise durch alternative Verfahren zur CO2-Betäubung. AgE