NRW stellt Positionspapier zur nachhaltigen Nutztierhaltung vor

In Nordrhein-Westfalen soll ein Runder Tisch zur „Nachhaltigen Nutztierhaltung“ ins Leben gerufen werden. Zur konstituierenden Sitzung am 26. September hat Landwirtschaftsminister Johannes Remmel verschiedene Fachverbände und Experten nach Düsseldorf eingeladen. Dort soll ein Positionspapier zur „Nachhaltigen Nutztierhaltung in Nordrhein-Westfalen“ diskutiert werden.Der tierischen Veredlung wird samt ihren vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten bescheinigt, „einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige des Landes“ zu sein. Allerdings sei sie mit einer schwindenden Akzeptanz der Gesellschaft konfrontiert, heißt es in dem Papier. Um dem entgegenzuwirken, sei eine „klare und glaubwürdige Strategie notwendig, die die berechtigten gesellschaftlichen Erwartungen an den Tier- und Umweltschutz aufnimmt. Zu begrüßen sei es, dass es mittlerweile eine ganze Reihe von Ansätzen zur Verbesserung des Tierwohls gebe, betonte Remmel. Allerdings fehle es an einem bundesweiten Gesamtkonzept. Nordrhein-Westfalen wolle deshalb selbst aktiv bleiben und Akzente setzen. Dies solle in den fünf Bereichen Haltung, Zucht, Medikamenteneinsatz, umweltgerechte Modernisierung und Einkommenssicherung geschehen.

Entscheidend für das Tierwohl sind laut Darstellung des Düsseldorfer Agrarressorts tiergerechtere Haltungssysteme, was Umstrukturierungen erfordere und auch Geld koste. NRW setze sich deshalb dafür ein, Fördermöglichkeiten der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP) zu nutzen. Wenn möglich, solle die staatliche Förderung mit privaten Programmen wie der Initiative Tierwohl koordiniert werden. Zudem strebt das Ministerium eine klare und glaubwürdige Kennzeichnung von Produkten mit höheren Tierwohlstandards an.In der Tierzucht müssten Fehlentwicklungen korrigiert werden, indem Zuchtziele wie Robustheit, Langlebigkeit und Gesundheit wieder deutlich stärker in den Vordergrund treten. Außerdem will das Agraressort den Antibiotikaverbrauch in der Nutztierhaltung weiter eindämmen. Mit Blick auf die Novellierung der Düngeverordnung spricht sich das Ministerium in dem Papier für eine Erhöhung der Standards und die Einführung der Hoftorbilanz aus. Zudem sollen die Kontrollen bei der Lagerung und Anwendung von Wirtschaftsdüngern deutlich intensiviert und die Umweltbelastungen durch Nährstoffüberschüsse in den viehdichten Regionen des Landes reduziert werden. AgE