Schwarz: Wir brauchen doppelt so hohe Schweinepreise

Der Deutsche Bauernverband hat eine drastische Erhöhung der Schweinefleischpreise gefordert. Ansonsten stünden viele Schweinemäster durch neue Tierschutzauflagen vor dem Bankrott, so Verbandsvizepräsident Werner Schwarz gegenüber der "Rheinischen Post". "Schweinefleisch müsste für die Verbraucher fast doppelt so teuer werden, damit wir die Tierschutzvorgaben wie die Kastration von Ferkeln unter Narkose oder deutlich mehr Platz für die Sauen erfüllen können ohne bankrott zu gehen", erklärte Schwarz.

Durch deutlich höhere Preise würden die Mäster laut Schwarz keineswegs mehr Gewinn machen, sondern lediglich ihr jetziges Einkommensniveau halten. Viele Menschen würden sich zwar eine bessere Haltung der Schlachttiere wünschen, seien aber oft nicht bereit, dafür mehr Geld auszugeben. "Die Menschen wünschen sich die frei laufende Sau unter dem blühenden Apfelbaum - können oder wollen das aber oft nicht bezahlen. Denn: Sie empfinden keinen Mehrwert, wenn sie für weniger Fleisch mehr Geld bezahlen sollen", so der Verbandsfunktionär.

Die Kritik an dieser Forderung ließ nicht lange auf sich warten. So schrieb unter anderem Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) bei Twitter: „Kein Mehrwehrt und keinen Nutzen proklamieren, aber doppelten Preis für Schweinefleisch fordern? Genauso, lieber Bauernverband, ruiniert man sich selber und gefährdet den Erfolg des Tierwohllabels. Schade!“