Schweinehochhaus: Landkreis wehrt sich gegen Vorwürfe

Die als „Schweinehochhaus“ bekannte Sauenanlage in Maasdorf sorgt weiterhin für Aufsehen. Nun hat der zuständige Landkreis Anhalt-Bitterfeld in einer Pressemitteilung die Vorwürfe von Tierschützern zurückgewiesen, der Betrieb würde nicht ausreichend kontrolliert.Nach Angaben des Landkreises unterliegt die Anlage einer kontinuierlichen amtlichen Überwachung. So wurden dort allein in den letzten beiden Jahren sechs Kontrollen durchgeführt. Dabei stellten die Prüfer fest, dass nachdem die im vergangenen Jahr festgestellten Mängel behoben wurden, keine erneuten Verstöße gegen das Tierschutzgesetz aufgetreten seien.
Unter dem Gesichtspunkt, dass es legal ist, Sauen für einen gesetzlich definierten Zeitraum in Kastenständen zu halten, hätten die drei letzten Kontrollen der Verwaltung ergeben, dass alle Tiere rechtskonform gehalten werden. Die Größen der Kastenstände entsprachen stets den Maßen der darin untergebrachten Sauen. „Proteste gegen die Kastenstandhaltung generell müssten sich demnach gegen den Gesetzgeber und nicht gegen den Tierhalter richten“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Die Tierschützer kritisierten auch den Umstand, dass eine Kontrolle den Tierhaltern teils 48 Stunden vorher angekündigt wird. Dazu teilte der Landkreis mit, dass die Prüfer angehalten sind, die Kontrollen von Tierhaltungen in der Regel unangemeldet durchzuführen. „Die Vorankündigung dient nicht vorrangig dazu, bestehende Mängel abzustellen. Viel mehr sollen bei der Kontrolle in allen Bereichen verantwortliche,  auskunftsfähige Personen zur Verfügung stehen“, so der Landkreis. Um diesem Vorwurf dennoch entgegenzuwirken, möchte man in Zukunft die Kontrollen nun immer unangemeldet vornehmen. Auch mit dem Risiko, dass man unter Umständen unverrichteter Dinge wieder gehen muss.
Darüber hinaus findet der Landkreis es fraglich und inakzeptabel, dass sich „sogenannte Tierschützer unter Missachtung seuchenhygienischer Maßnahmen unbefugt Zugang zu Stallanlagen verschaffen, um Bildmaterialien anfertigen zu können.“ Das stehe dem Gedanken des Tierschutzes entgegen und sei unter Umständen schwerwiegender als der vielleicht aufgedeckte Mangel.