Video: Missstände in Herrmannsdorfer Landwerkstätten

Normalerweise sind es die Ställe konventioneller Schweinehalter zu denen sich militante Tierschützer illegal Eintritt verschaffen und dort Beweismaterial für angebliche Missstände in der deutschen Tierhaltung sammeln. Diesmal hat es allerdings mit den Herrmannsdorfer Landwerkstätten einen ökologisch wirtschaftenden Schweinebetrieb getroffen, der als Vorzeigebetrieb seiner Branche gilt.Der bekannte Aktivist Friedrich Mülln von der Tierschutz-Soko ist nun mit heimlich aufgenommenen Videoaufnahmen aus diesem Betrieb an die Medien gegangen.Die Aufnahmen sollen laut Mülln beweisen, dass es auch in Bio-Ställen Abferkelboxen gibt und Reserveantibiotika eingesetzt werden. Außerdem prangert der Tierschützer die extrem hohen Saugferkelverluste in dem Betrieb an. Die sollen im ersten Halbjahr 2015 bei über 30 % gelegen haben. "Die Kunden von Herrmannsdorfer glauben an die heile Welt der Öko-Tierhaltung aber die Realität sieht anders aus", zitiert ihn die Süddeutsche Zeitung. 
Betriebsinhaber Karl Schweisfurth räumt indes offen ein, dass 2015 viele Ferkel in den Ställen gestorben sind. Als Grund dafür gibt er an, dass die Muttersauen zu der Zeit ungewöhnlich viele Ferkel geworfen hätten. Dadurch seien etliche Ferkel von Beginn an nicht überlebensfähig gewesen. Auch zum Antibiotika-Einsatz steht Schweisfurth. Man setze die Medikamente streng nach den Bio-Vorgaben ein und auch nur dann, wenn alternative Heilmittel nicht helfen würden. Die in dem Film gezeigten Abferkelboxen sind nach Angaben des Bio-Landwirtes inzwischen abgebaut und durch Freilauf-Buchten ersetzt worden.

Den ARD-Beitrag „Ist Biofleisch eine Illusion?“ finden Sie hier.

Die ausführliche Stellungnahme der Herrmannsdorfer Landwerkstätten finden Sie hier als

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