Westfleisch mit erneuter Maskenänderung

Per Eilmeldung über das Internet hat die Westfleisch am Freitag letzter Woche angekündigt, das AutoFOM-Abrechnungsmodell mit Wirkung vom 17. 10. 2011 erneut zu ändern.

Hintergrund sind die mit der Umstellung der Klassifizierungstechnik unerwartet aufgetretenen besseren Handelswertergebnisse der Schlachtschweine in fast allen mit AutoFOM arbeitenden Schlachtstätten. Exakte Werte dazu sind aber von den Schlachtstätten nicht transparent verfügbar. Da die im Voraus kalkulierten Abrechnungssysteme aber mit "schlechteren" Handelswertdaten gerechnet wurden, wurden die Schweine für die Schlachtbetriebe ab dem 4.10.2011 unerwartet teurer. Westfleisch hat darauf reagiert und vorsorglich 2 Cent je kg Schlachtgewicht einbehalten und auf ein Sonderkonto gelegt, um diese wahrscheinlich kaum realistische Wertsteigerung der geschlachteten Schweine "auszugleichen". Dies sollte bis zur Klärung der "Probleme" durchgeführt werden. Tönnies hat mit dem Einbehalt von 1 Cent/kg nachgezogen, diese Entscheidung aber zwischenzeitlich aufgrund heftiger Kritik aus der Praxis wieder rückwirkend zurückgenommen.

Jetzt hat Westfleisch die Abrechnungsmasken mit Wirkung zum 17.10. 2011 erneut geändert. Ziel ist offensichtlich, den bisher vorgenommen Einbehalt am Erlös durch Änderung der Maske "einzupreisen". Die Wirkung dieser Maskenänderung, die im Bereich der Schinken- und Bauchbewertung erfolgte, beträgt nach eigenen Auswertungen mit Daten aus der Vergangenheit bei einem Preisniveau von 1,50 €/kg ca 1,5 €-Cent/kg Schlachtgewicht, oder ca. 0,01 Indexpunkte je kg Schlachtgewicht. Die absolute Höhe des Handelswertes, ausgedrückt in Indexpunkten je kg Schlachtgewicht oder Gesamtindexpunkte kann im Moment noch nicht vergleichend dargestellt werden, da aktuelle Klassifizierungsdaten von den Schlachtunternehmen nach Umstellung der Technik (noch) nicht zur Verfügung gestellt werden. Die neue Westfleisch-Maske und andere als PDF -

Dr. Friedhelm Adam, LWK Nordrhein-Westfalen, Münster