EU: Neue Regeln für die Tierzucht

Das Europaparlament, der Rat und die EU-Kommission haben sich auf einen politischen Kompromiss über eine EU-Tierzuchtverordnung geeinigt. Die neuen Regeln sollen alle bestehenden EU-Vorschriften aus dem Bereich Tierzucht zusammenführen. Angestrebt wird die Harmonisierung der Zuchtregeln sowohl für Rinder, Schafe und Ziegen als auch für Schweine und Pferdeartige, unter anderem was Zucht- und Herdbücher sowie die Registrierung von Hybridschweinen zu Zuchtzwecken angeht. „Die Einigung trägt der Praxis und der wirtschaftlichen Realität der europäischen Züchtungsbranche Rechnung“, erklärte der federführende Europaabgeordnete Michel Dantin von den französischen Christdemokraten im Anschluss an den Durchbruch in Straßburg.Nach Informationen aus dem Hohen Haus sieht der Kompromiss unter anderem Mindestanforderungen an die Rechte und Pflichten der Zuchtunternehmen sowie ihrer Mitglieder und die Anforderungen an ein Streitschlichtungsverfahren vor. Die Unternehmen müssen von den nationalen Behörden anerkannt werden. Die Unterhändler des Parlaments fügten dem ursprünglichen Kommissionsvorschlag gewisse Ausnahmen und Sonderregeln für einzelne Spezies hinzu, unter anderem für Sportpferde sowie für gefährdete Nutztierrassen. Gestärkt werden ferner behördliche Kontrollen, insbesondere für aus Drittländern importierte Tiere beziehungsweise Zuchtmaterialien. Dabei soll eine Überfrachtung der Unternehmen mit Bürokratie jedoch vermieden werden. Der Text muss jetzt Anfang 2016 zunächst vom Landwirtschaftsausschuss des Parlaments und dann vom Plenum gutgeheißen werden, bevor der Rat die Annahme formell abschließen kann. AgE