Tiergesundheit: Einheitlichen Standard schaffen!

In Zeiten eines hohen Wettbewerbdrucks sind Qualitätssicherung und Transparenz wichtiger denn je. Anbieter müssen die Qualität ihrer Produkte überzeugend darlegen können. Nur so lässt sich der Absatz sichern und ist ein angemessener Preis zu rechtfertigen, ohne das entgegengebrachte Vertrauen des Kunden zu verspielen.

Dies gilt auch für die Ferkel- und Schweinevermarktung. Auch hier müssen Qualitäten definiert und es muss geprüft werden, welche Garantien gegeben werden können. Insbesondere bei gesundheitlichen Qualitätszusagen tut man sich allerdings schwer damit, einen allgemeingültigen Standard zu formulieren.

Hierfür bedarf es zunächst einheitlicher Untersuchungs- bzw. Nachweisverfahren. Hinzu kommt das Risiko, bei einem Qualitätsabfall, z.B. durch Krankheitseinbruch, den Abnehmer zu verlieren oder Preiszugeständnisse machen zu müssen.

Andererseits sind bereits heute detaillierte Informationen über den Gesundheitsstatus dänischer Ferkelerzeugerbetriebe im Internet abrufbar. Unabhängig davon, wie diese Informationen zu bewerten sind, sollten deutsche Ferkelerzeuger angesichts des zunehmenden Wettbewerbdrucks schnell eine attraktive, marktgerechte Antwort finden.

Hierbei geht es nicht darum, wer den höchsten Gesundheitsstatus hat, sondern um welchen Status es sich im Einzelnen handelt. Der Abnehmer muss wissen, welche Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge getroffen wurden. Vorstellbar wäre z.B. eine entsprechende Zertifizierung der Ferkelerzeugerbetriebe, um den Kunden Transparenz und Sicherheit zu bieten.

Gleiches gilt für die Schlachtschweinevermarktung: Wer die Exportmärkte für Fleisch sichern und davon profitieren will, wird sich der Zertifizierung nicht verweigern können. Das betrifft insbesondere die Fleischausfuhren nach Russland und in andere Drittländer.

Verschiedene regionale Erzeugergruppen haben bereits Qualitätsprogramme für die Ferkelvermarktung aufgelegt. Hierauf aufbauend gilt es jetzt, die Chance für einen überregionalen, bundesweiten Qualitätsstandard zu prüfen. Schließlich sind Insellösungen oft nicht gleichwertig, so dass es zur Verwirrung der Kunden kommt. Langfristig scheint durchaus eine Einbettung in das QS-Programm denkbar.

Einzelne Erzeuger-Organisationen haben bereits die Initiative für einen bundesweiten Ansatz ergriffen. Der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion (ZDS) wird diesen Faden aufnehmen – zur Stärkung der deutschen Ferkelerzeugung im internationalen Wettbewerb!

 

Kommentar aus der SUS-Ausgabe 1/2010