Sorgt Cem Özdemir durch sein staatliches Tierhaltungskennzeichengesetz dafür, dass die Initiative Tierwohl (ITW) überflüssig wird? Nein, die ITW sitzt fest im Sattel, sagt die Wirtschaft. Derzeit laufen die Planungen nach Informationen von SUS auf Hochtouren.
- Jetzige Kriterien gelten auch 2024.
- Es soll künftig keine zeitlich befristeten Programmphasen mehr geben. Die ITW wird ab 2024 in einen Permanentbetrieb übergehen. Kriterien und Finanzierung können so jederzeit angepasst werden – etwa wenn die staatliche Kennzeichnung kommt. Ein Beispiel ist die Platzvorgabe von 12,5% mehr Fläche in der Stufe „Stall plus Platz“.
- Der Bonus von 5,28 € je Tier könnte künftig als unverbindliche Preisempfehlung gelten. Damit entspräche man dem Bundeskartellamt, das den Bonus nur duldet. Künftig muss jeder ITW-Mäster neben der Anzahl der Tiere und dem Vertragszeitraum mit seinen Abnehmern auch den Tierwohlaufschlag regeln und sicherstellen, dass mindestens die 5,28 € je ITW-Schwein gezahlt werden.
- Bei Ferkeln könnte es eine Preisdifferenzierung geben. ITW-Ferkel, die an ITW-Mäster gehen, sollen einen Extrabonus erhalten. Die Aufzüchter sollen ihr Geld weiter aus einem Fonds erhalten, der durch den LEH gespeist wird. Genauso sollen Mäster einen Extrabonus erhalten, wenn sie gezielt ITW-Ferkel einstallen. So möchte man die durchgängige Nämlichkeit in der Kette erreichen.
- Betriebe aus dem Ausland sollen mittelfristig ebenfalls ins ITW-System liefern dürfen. So will man das wachsende deutsche Ferkeldefizit ausgleichen.
- Festhalten will man im ITW-System an regelmäßigen, unabhängigen Kontrollen. Das soll die Glaubwürdigkeit hochhalten.