Die Preise für importiertes Getreide haben sich bereits vor der russischen Invasion in die Ukraine deutlich verteuert. Der andauernde Krieg heizt diese Entwicklung zusätzlich an: Weizen, Gerste, Roggen und Hafer verteuerten sich im März 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat durchschnittlich um 65,3%. Die Preise für Mais stiegen um 37,4%.
Die steigenden Futtermittelkosten sind für alle Tierhalter, besonders aber für die Schweinehalter, katastrophal. Die am Markt erzielbaren Schweinepreise spiegeln diese Entwicklung bei Weitem nicht wider!
Auch die Verfügbarkeit bei GVO-freien Proteinträgern ist ein Problem. Ca. 100000 t des in Deutschland nachgefragten GVO-freien Sojaextraktionsschrotes stammt aus Russland und der Ukraine und muss weitestgehend ersetzt werden. Erste Ausnahmeregelungen in Biobetrieben machen die Versorgungprobleme sichtbar.
Konventionelles Sojaextraktionsschrot ist zwar ausreichend am Weltmarkt vorhanden, allerdings steigen auch hier die Preise. Die Suche nach Alternativen hat längst begonnen. Beispielsweise kann in der Schweinemast verstärkt auf Rapsextraktionsschrot aus heimischer Erzeugung zurückgegriffen werden.
Zudem werden über eine angepasste, mehrphasige Fütterung teure Eiweißfuttermittel eingespart – sofern dies die Technik hergibt. Denkbar ist auch der Einsatz von Grundfutter für Sauen oder der Wechsel zu Erbsen oder Lupinen als Proteinquelle. Auch muss über den verstärkten Einsatz von Nebenprodukten aus der Lebensmittelindustrie und die Wiedereinführung von Tiermehl nachgedacht werden.-BRS-