Getreide fair teilen!

Veredelungsbetriebe verbrauchen zu viel hochwertiges Getreide, sagen Kritiker. Prof. Wilhelm Windisch, Uni München, liefert gute Argumente für die Tierhalter.

In Zeiten weltweiter Hungerkrisen werden Nutztiere als Nahrungskonkurrenten des Menschen kritisiert. Es ist die Rede davon, dass etwa 60% des Futtergetreides auch für die menschliche Ernährung geeignet wären. Auf der anderen Seite gibt es den Versuch, die Diskussion zu versachlichen. Hierzu soll ein neuer Ansatz dienen, der anhand analytischer Rohnährstoffgehalte die sogenannte human edible fraction (hef) ermittelt. Dies umschreibt den theoretisch für die Humanernährung nutzbaren Nährstoffanteil des Getreides. Mehr dazu im folgenden Interview.

Was halten Sie vom hef-Ansatz?

Nutztiere konkurrieren mit den Menschen um Nahrung. Das müssen wir reduzieren, auch zugunsten des Umwelt- und Klimaschutzes. Aber die in Diskussionen genannten 60% des Futtergetreides, das auch für die Humanernährung dienen könnte, sind viel zu pauschal und übertrieben. Nahrungskonkurrenz durch Verfütterung von Getreide ist ein komplexes Thema. Allein mit den hef-Werten kommen wir nicht zur Lösung.

Was heißt das konkret?

Die hef-Daten stellen theoretische...