Unsere Umfrage zu Importferkeln haben gut 100 Teilnehmer beantwortet. Die Leistungen der Ferkel sind gut, aber es gibt Kritik am Impfstatus.
Fred Schnippe, SUS
Deutschland muss jährlich mehr als 11 Mio. Ferkel importieren. Doch wie gut ist ihre Qualität? In der SUS-Umfrage haben 101 Teilnehmer die Ferkel aus Holland und Dänemark anhand von sieben Kriterien bewertet. Die Antworten verteilen sich gleichmäßig auf beide Herkünfte.
In Sachen Gesundheit schneiden Importferkel oft gut ab. Unabhängig von der Herkunft bewerten drei Viertel der Teilnehmer die Ferkel als sehr oder weitgehend gesund. Nur in etwa einem Viertel der Antworten wird die Gesundheit als unzureichend bezeichnet. Wobei Dänenferkel tendenziell etwas besser abschneiden.
Gleichmäßige Partien
Gute Noten bekommen beide Herkünfte auch für die Homogenität der Einstallgruppen. Rund zwei Drittel der Beteiligten bewerten die Partien als sehr bzw. überwiegend homogen. Nur ein Drittel bemängelt häufige Qualitäts- und Gewichtsschwankungen. Insgesamt haben bei der Gleichmäßigkeit der Gruppen ebenfalls die Dänenferkel leicht die Nase vorn.
Auffallend sind bei beiden Herkünften allerdings die Kritik bzw. die Zweifel am Impfstatus. So bewertet nur ein Drittel der Teilnehmer die Impfungen als vollständig. Bei jeweils gut 40% der Rückmeldungen gibt es Zweifel, ob die vereinbarten Impfungen tatsächlich erfolgt sind. Gut 20% der Teilnehmer berichten sogar über häufige Probleme mit fehlenden Impfungen.
Dänen punkten bei Leistung
Deutliche Unterschiede gibt es zwischen den Herkünften bei der Beurteilung der Mast- und Schlachtleistungen. Hier schneiden die Ferkel aus Dänemark merklich besser ab. So beurteilen 49% der Teilnehmer unserer Umfrage die biologischen Ergebnisse der Dänenferkel als sehr hoch (siehe Übersicht 1).
Diese Spitzenbewertung bei den Mast- und Schlachtleistungen vergeben bei den holländischen Ferkeln nur 30% der Teilnehmer. Entsprechend hoch ist mit 28% der Anteil der Rückmelder, die unzureichende Mast- und Schlachtleistungen bei Ferkeln aus den Niederlanden bemängeln.
Im Gegensatz dazu schneiden Ferkel aus Holland beim Preis-Leistungs-Verhältnis vergleichsweise gut ab, wie Übersicht 2 zeigt. So bewerten knapp 27% der Beteiligten den Einkaufspreis holländischer Ferkel als angemessen. Bei den dänischen Ferkeln fällt die Zufriedenheit mit dem Preis mit knapp 18% wesentlich geringer aus. In mehr als 31% der Anworten wird der Preis von Dänenferkel sogar als deutlich zu hoch bezeichnet.
Weitere Schwächen zeigen dänische Ferkel bei den Begleitinformationen zum Kupierverzicht. So antworten nur knapp 12% der Käufer dänischer Ferkel, dass die Begleitinfos problemlos mitgeliefert werden (siehe Übersicht 3). Bei den holländischen Ferkeln ist die Zufriedenheit mit den Begleitdaten mit 28% deutlich höher.
Insgesamt ist jedoch festzustellen, dass es in Sachen Begleitinfos bei beiden Ferkelherkünften noch großen Verbesserungsbedarf gibt.
Kritik bei Reklamationen
Erheblichen Bedarf zur Optimierung zeigt die Umfrage bei der Reklamationsabwicklung. Denn unabhängig von der Herkunft sind zwei Drittel der Teilnehmer bei den Reklamationen teilweise oder häufig unzufrieden.
Besonders großen Nachholbedarf sehen unsere Umfrageteilnehmer diesbezüglich bei den holländischen Ferkeln. Hier sind fast 40% der Befragten häufig unzufrieden mit der Betreuung ihrer Reklamationen.
Fazit
In der Umfrage schneiden Importferkel in Sachen Gesundheit und Homogenität überwiegend gut ab. Allerdings gibt bei beiden Herkünften erhebliche Zweifel am Impfstatus sowie Kritik bei den Reklamationen.
Dänenferkel punkten bei den Mast- und Schlachtleistungen. Die Stärken holländischer Ferkel sind der Preis und die mitgelieferten Begleitpapiere.