Einige Schlachthöfe zahlen den ITW-Bonus nicht aus. Gleichzeitig fordert der LEH den Haltungswechsel. Das sorgt für Unmut.
Michael Werning, SUS
Der Schweinemarkt steht seit Wochen stark unter Druck. Hinzu kommen deutlich gestiegene Kosten, sodass die Betriebe tiefrote Zahlen schreiben.
In dieser prekären Marktphase ist die dritte ITW-Phase angelaufen. Für die Mast endete die sogenannte Fondslösung, die den Teilnehmern feste Bonuszahlungen garantierte. Seit Anfang Juli gilt das Marktmodell. Das heißt: Der Handel zahlt den Schlachtern einen Preisaufschlag für ITW-Ware, die diesen in Form einer Bonuszahlung an die Mäster weitergeben.
Aus dem Lebensmittelhandel kamen klare Signale, dass man mit dem Start der dritten Phase verstärkt auf ITW-Ware setzen will. Folglich meldeten sich auch viele Schweinehalter für die neue Programmphase an.
Inzwischen herrscht Ernüchterung. Offenbar ordert der LEH deutlich weniger ITW-Fleisch als angekündigt. Und es mehren sich die Stimmen von ITW-Mästern ohne festen Vertrag, die vergebens auf ihre Boni warten. Auch bei den teilnehmenden Sauenbetrieben läuft nicht alles rund. Dass jetzt der LEH ankündigt, in wenigen Jahren nur Fleisch aus Haltungen deutlich über dem ITW-Level zu beziehen, sorgt für Kopfschütteln.
SUS hat vier Branchenkenner um einen Blick auf das Thema Tierwohl gebeten.