Stockende Vermarktung, ruinöse Erlöse und schärfere Auflagen zum Tierwohl- und Umweltschutz setzen die Erzeuger unter Druck. Kann ein staatliches Ausstiegsprogramm helfen?
Michael Werning, SUS
Könnte ein staatliches Ausstiegsprogramm nach niederländischem Vorbild auch für die hiesige Schweinehaltung ein gangbarer Weg sein? Diese Frage geistert schon länger durch den Sektor. Denn die Verschärfungen und Forderungen nach mehr Tier- und Umweltschutz stellen den Berufsstand auf eine Zerreißprobe.
Selbst mit gut konzipierten Förderprogrammen ist die Wettbewerbsfähigkeit vieler Betriebe gefährdet. Der „Schweinestau“ und seine Ursachen haben die Situation weiter zugespitzt.
Manche Betriebe können oder wollen sich diesen immensen Herausforderungen nicht mehr stellen. Da könnte ein staatlich unterstützter Ausstieg eine Alternative sein. Zumal es auch die zarte Hoffnung gibt, dass eine Bestandsreduzierung die Perspektive der verbliebenen Schweinehalter verbessert.
Fachleute warnen aber auch vor Strukturschäden. So haben sich in den Niederlanden vor allem Sauenhalter für den geförderten Ausstieg entschieden. Gleiches wäre hierzulande zu erwarten. Unser geringer Selbstversorgungsgrad bei den Ferkeln würde noch stärker sinken.
Im SUS-Brennpunkt beziehen vier Branchenvertreter Stellung zum Pro und Kontra eines Ausstiegsprogramms.