Wilfried Brede, Serviceteam Alsfeld
Mehr Tierwohl kostet Geld und die Umstellung muss finanziell gefördert werden. Das weiß auch das BMEL, dass das „Bundesprogramm zur Förderung des Umbaus der Tierhaltung“ aufgelegt hat.
Was gut gemeint ist, ist aber noch nicht gut gerechnet! In folgenden Punkten müssen die Berechnungen des Thünen-Instituts überarbeitet werden:
- Die Berechnungen wurden auf Basis von Neubauten vorgenommen. Es fehlt die Bewertung der dann möglicherweise leer stehenden und ggf. noch nicht abgeschriebene Altgebäude.
- Die Investitionskosten sind zu gering angesetzt.
- Wichtige Kostenblöcke fehlen. Muss die Anlage nach BimSchG genehmigt werden, ist eine Abluftreinigung Pflicht. Im Förderprogramm werden weder die Investitions-, noch die laufenden Kosten aufgeführt
- Die Lohnansätze sind zu gering. 14 € für eine Aushilfskraft oder rund 21 € für Familienangehörige passen nicht. Zudem sind in der Betrachtung die vom Arbeitgeber zu tragenden Sozialleistungen und eventuelle Nebenleistungen nicht berücksichtigt.
Höhere Tierwohlstandards setzen sich in der Fläche nur durch, wenn der Umbau mit realistischen Annahmen gefördert wird.