Der Markt liegt am Boden und die Branche klagt über Perspektivlosigkeit. Nicht wenige sehen die 5 x D-Kennzeichnung als einen Weg aus der Krise.
Michael Werning, SUS
Die Abkürzung 5 x D steht nicht nur für Schweine, die in Deutschland geboren, aufgezogen, gemästet, geschlachtet und verarbeitet worden sind. Sie steht auch für die Hoffnung vieler Schweinehalter, ihre Erzeugnisse am Markt endlich fair bezahlt zu bekommen.
Sicherlich haben die Coronapandemie und der Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) die Erlössituation nochmals massiv verschlechtert. Zu niedrige Preise, um den Landwirten ein sicheres Einkommen und das Kapital für die weitere Betriebsentwicklung zu bieten, sind aber ein altbekanntes Problem.
In den letzten Jahren formulieren Gesellschaft und Politik immer höhere Ansprüche speziell an die Fleischerzeugung, und die Landwirte werden diesen nur mit großem Aufwand gerecht. Wird dieser nicht an der Ladentheke honoriert, verlagert sich die Schweinefleischproduktion ins Ausland – zulasten von Tierwohl und Umwelt.
Mit dem 5 x D-Label wäre heimisches Schweinefleisch im Supermarkt und beim Discount leicht zu erkennen und der Verbraucher würde mit dem bewussten Kauf ein klares Bekenntnis zur heimischen Landwirtschaft ablegen.
SUS hat vier Branchenkenner gefragt, welche Chancen und Risiken sie in 5 x D sehen und wie die Umsetzung gelingen kann.