Martin Hofstetter, Greenpeace
Durch Umweltbilanzen werden Produktionsverfahren klimafreundlicher. Denn wer seinen ökologischen Fußabdruck und die Folgekosten kennt, kann seine Unternehmensstrategie anpassen.
Dazu gehören die Optimierung der Stickstoffdüngung, Maßnahmen zur CO2-Speicherung, die eigene Stromproduktion usw. Potenzial bietet auch der Verzicht auf nicht entwaldungsfreies Soja oder auf Futter von entwässerten Moorböden.
Vor großen Herausforderungen steht der Fleischsektor. Tierisches Protein hat in puncto Nachhaltigkeit einen schwereren Stand als pflanzliches Protein. Selbst Geflügelfleisch erreicht kaum die günstigen „Umweltwerte“ von pflanzlichem Eiweiß.
Das sollte den Fleischsektor ermutigen, jetzt nach neuen Lösungen zu suchen. Denn immer mehr Lebensmittelhersteller haben ehrgeizige Klimaziele und schauen dabei ganz genau auf die Umweltbilanzen ihrer Lieferanten.
Statt den Kopf in den Sand zu stecken, sollte die Fleischbranche eine nachvollziehbare Umweltbilanz erarbeiten, Ergebnisse offen kommunizieren und den Anteil klimaschonender (pflanzlicher) Rohwaren ausbauen. Wer das nicht tut, wird sehr bald unter enormen Druck geraten.